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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Klimaschutz irrelevant vom 04.07.2020:

Kohleprofiteure

Gerade gönnten wir uns in der Lausitz einen Blick von der Höhe des Besucherbergwerks F60 in Lichterfeld, als das Kohlegesetz von der Bundesregierung als historisch gefeiert wurde.
Die Landschaft in der Lausitz wird heute nur noch selten als Mondlandschaft bezeichnet, Verbrechen der DDR an Natur und Umwelt wegen des Kohleabbaus werden auch nur sehr verhalten, eher leise und verschämt thematisiert. Nur die ewig Dummen merken noch immer nicht, was bis heute um die Kohle als Profitobjekt vor sich geht. Klimaschutz scheint heute nicht mehr so interessant und wichtig wie einst. Stillegung und Abschaltung der Kohleindustrie hat plötzlich Zeit bis 2038. Kommt Zeit, kommt Rat, werden sich Politik und Konzerne sagen.
Diejenigen, die einst den Kohleabbau in der DDR verteufelten, fragen heute klug und wichtigtuerisch, ob wir denn bloß wüssten, dass Strom aus der Steckdose komme. War das mal anders?
Kohlelobby heute ist etwas noch ganz anderes als VEB Schwarze Pumpe und Co., als es um tägliche Verantwortung für Gesellschaft und Bevölkerung winters wie sommers ging, unter schwersten Arbeitsbedingungen, ohne viele andere Alternativen. Heute ist vieles anders, wäre nicht notwendig, aber Profite und Subventionierung mit Steuergeld machen den privatisierten Kohleabbau weiter lukrativ. Wer seinen Arbeitsplatz gefährdet sieht, der ist leicht zu überzeugen. Das war auch mal anders. Also weiter so, und die Störenfriede sind heute die Klima-, Natur- und Umweltaktivisten. Wie sich die Zeiten ändern.
Roland Winkler, Aue