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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Der schöne Schein: Schöpfungsakt des Kapitals vom 20.06.2020:

Gleiche Freibeträge für alle

Das Geld stammt nicht aus der Natur, es unterliegt keinem Naturgesetze, es ist eine Erfindung des menschlichen Geistes. Es ersetzte und erleichterte den ursprünglichen Handel, Ware gegen Ware.
Eigentlich waren in manchen Gebieten der Erde von bestimmten Gütern unnütz viel vorhanden, andersrum gab es Gegenden, in denen diese Güter bitter nötig gebraucht wurden und wieder andere Güter nutzlos herumlagen. Somit ist der Handel entstanden und daraus als dessen Spezialisten die Handels- und Kaufleute.
Es begann mit dem Tauschhandel, wesentlich später in der Geschichte konnte sich als Tauschmittel das Geld durchsetzen, das den Handel erleichterte. Seither hat das Geld Karriere gemacht und sich als allgemeines Tauschmittel verselbständigt, mit dem sich heutzutage fast alle menschlichen Wünsche realisieren lassen.
Seit der Aufhebung des Goldstandards 1971 häufte sich das Giralgeld durch Geldschöpfung der Banken in unkontrollierbaren Mengen an. Trotzdem führte diese Entwicklung nicht mal zu den gewünschten zwei Prozent Inflation unter den westlichen kapitalistischen Staaten, sondern ließ einen gesonderten Finanzkapitalkreislauf, getrennt von der Realwirtschaft, entstehen. Große Sorgen bereitet derzeitig die ungeheure Verschuldung sowohl von Staaten als auch von Firmen und Privatverbrauchern. Die Schulden kann man nicht fortwährend für die Ewigkeit mit Neuverschuldungen tilgen. Um das dahinterstehende Problem zu lösen und dadurch die Globalisierung aufrechterhalten zu können, wäre der einzige friedliche Weg, Steuergerechtigkeit durch eine neue weltweite Einkommensteuer zu schaffen. Mit gleichen Freibeträgen für alle. Als Rentner habe ich nur Anspruch auf einen Grundfreibetrag von 9.408 Euro für das Jahr 2020. Warum haben andere mehr? Wo bleibt die Gerechtigkeit?
Istvan Hidy, Stuttgart
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.06.2020.
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