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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Der schöne Schein: Schöpfungsakt des Kapitals vom 20.06.2020:

Gegen Machtkonzentration

Geld ist die einzige Macht, vor der die gesamte Menschheit auf die Knie fällt. »Ich wär’ so gerne Millionär«, sangen Anfang der 90er Jahre die Prinzen und verkauften davon sehr viele Tonträger – und sie wurden Millionär. Eine Million Euro besitzen – das wäre immerhin für Otto Normalverbraucher eine Riesensumme. Für diejenigen, über die wir heute im Jahr 2020 reden, ist eine Million aber kaum noch von Bedeutung. »Peanuts«, wie man so schön sagt. Die Rede ist von den »Big Playern« am Finanzmarkt, dem tatsächlichen Lenker der kapitalistischen Wirtschaft.
Dennoch werden bei einem Vermögensverwalter wie Black Rock mehr als sieben Billionen US-Dollar in 2.000 Tochterfirmen verwaltet, er ist in fast allen Börsenunternehmern der Welt mitbestimmend beteiligt. Doch Black Rock ist nicht der einzige Gigant auf dem Markt. Die Vanguard Group oder die State Street Corporation spielen ebenso in der Oberliga der »Geldverwalter-Gewinnmaximierung« mit. Doch was wird hier eigentlich verwaltet? Das Geld, das die Welt regiert, die pure gebündelte Macht, welche durch Verknüpfungen in allen wirtschaftlichen Ebenen mitbestimmend lenkend vorhanden ist.
Dieses »Spiel« läuft unter dem Decknamen »westliche Demokratie«, welche in sich ein Widerspruch ist. Demokratie bezeichnet heute Herrschaftsformen, politische Ordnungen oder politische Systeme, in denen Macht und Regierung vom Volk ausgeht, und sie beinhaltet die Machtteilung und verneint dadurch schon im Prinzip eine Machtkonzentration wie bei den »Big Playern« (großen Spielern)!
Istvan Hidy, Stuttgart
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.06.2020.
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