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Leserbrief zum Artikel Folgen der Coronakrise: »Die Proteste wurden längst von Rechten vereinnahmt« vom 23.05.2020:

Verengte Perspektive

Danke, dass die junge Welt im Gegensatz zu vielen Mainstreammedien auch über Proteste für Vergesellschaftung, Geflüchtete, Verbesserungen im Gesundheits- und Pflegebereich, überhaupt soziale Verbesserungen, Umweltschutz, Antifaschismus und -rassismus, Frieden usw. berichten. So wie bei »Pegida« führt auch heutzutage die Fokussierung der Berichterstattung auf die Coronaproteste und die Gegenproteste dazu, dass viele Personen den Eindruck bekommen, wenn sie gegen Demokratieabbau und soziale Ungerechtigkeit sind, müssen sie zu den Coronaprotesten gehen. Und wer dagegen ist, müsse angeblich das Regierungshandeln unterstützen. So wird ein falscher Gegensatz aufgemacht, die Auseinandersetzung in eine für das Kapital ungefährliche Richtung gelenkt, und wie schon früher werden die wirklichen Probleme und ihre Lösungen verschwiegen. Leider sind auch wir Linken davon nicht unbeeinflusst. So ist nicht allgemein bekannt, dass in Dresden und, wie ich gelesen habe, auch in Leipzig bei den Montagsfriedensmahnwachen marxistisch-kommunistische Inhalte eine größere Rolle spiel(t)en und zumindest wohlwollend zur Kenntnis genommen werden/wurden. Und es gibt auch viele weitere antikapitalistische Proteste, auf denen z. B. darauf hingewiesen wird, dass, wer sich gegen Einschränkungen einsetzt, sich auch gegen Einschränkungen für Geflüchtete einsetzen muss. Auch die Antideutschen sollten uns ein warnendes Beispiel sein, nicht marxistische Rhetorik mit falschen Antisemitismusvorwürfen und Unterstützung der herrschenden Politik zu verbinden.
Uwe Schnabel, Coswig
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Wo sind die Linken?

    (...) Irmgard Wurdack sagt in dem Interview, »dass die Proteste längst von den Rechten vereinnahmt« worden seien. Nun frage ich mich, wo waren denn die Linken? Die Bürgerproteste hätten auch von Anfan...
    Andrea Lehmann, Berlin