4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Leserbrief zum Artikel Deak: Für Virus und Viper vom 12.05.2020:

Brett vorm Kopf

Ganz sicher wird diese weltweite Krise vielfach politisch, medial und gesellschaftlich ausgenutzt, und insbesondere Menschen in prekären Lebenslagen werden darunter leiden. Das ist schlimm und niederträchtig. Aber Kleriker und Verschwörungstheorien, wahrhaftig ist daran nichts Neues. Theologische Hardliner wollten der Welt immer schon den Teufel mit dem Beelzebub austreiben, haben hinter dem Feigenblatt des Pastoralen Angst und Ungeist der Menschen geschürt. Ursächlich kaum anders ist der dumpfe »zivile Ungehorsam« im Rahmen der Demonstrationen gegen die Coronaregeln einzuordnen. Auch hier hat sich mitunter eine fatale Orientierungslosigkeit gezeigt, resultierend offenbar aus einer kollektiven Denk- und Verstandsverweigerung; radikale Kritik wie Kritikresistenz nähren somit massiv entweder Fahrlässigkeit oder Defätismus. Eine Konstante indes bleibt wie zuvor unberührt: Das, was bei den einen das Brett vor dem Kopf ist, ist bei den anderen der Horizont. Die Quantität und Qualität des groben Törichten, zumal im flachgeistigen Verbund von links- und rechtsradikal, sind in diesem Land seit »Corona« also nicht zwingend kleiner geworden. Überdies befand der großartige Publizist und Schriftsteller Karl Kraus (1874–1936) bereits seinerzeit völlig zu Recht: »Der wahre Weltuntergang ist die Vernichtung des Geistes!«
Matthias Bartsch, Lichtenau
Veröffentlicht in der jungen Welt am 14.05.2020.
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