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Leserbrief zum Artikel Internationales Finanzsystem: Weltgeld gegen Virus vom 13.05.2020:

Finale der Umverteilung

Das System des Weltkapitalismus wird durch eine einzige Weltwirtschaft und eine Vielzahl von Nationalstaaten bestimmt. Die Staaten wie USA, Großbritannien und Japan werden von ihren eigenen Notenbanken finanziert. Sie haben wesentlich mehr wirtschaftliche wie finanzpolitische Steuermöglichkeiten und Entscheidungsmacht als die Euro-Staaten mit ihrer »Fremdwährung« Euro. Staaten mit eigenen Währungen können nicht pleite gehen. Dagegen ist die Hochverschuldung in einer »Fremdwährung Euro« in der Euro-Zone brandgefährlich. Auf eine Zahlungsunfähigkeit und den Bankrott einiger Südländer der Währungsunion, wie Griechenland, Italien und Spanien, wetten als Brandbeschleuniger verschiedene Spekulanten an der Börse. Den Euro-Staaten bleibt nichts anderes üblich, als den Schwachen beständig zu helfen, weil sonst ein Zerfall der Eurozone drohen würde. Darüber hinaus hat die kapitalistische Wirtschaft aufgrund ihrer imperialistischen Natur und des Machtungleichgewichts zwischen ihren konstituierenden Regionen und Staaten einen gigantischen steuerfinanzierten industriellen Machtkomplex hervorgebracht, der seinerseits ein gigantisches Finanzsubventionsprogramm für ihre Macht sichernde internationale Hochtechnologiekonzerne ist. Dadurch sehen wir uns zur Zeit einer nie dagewesenen Machtkonzentration konfrontiert. Dazu kommen jetzt noch Billionen an neu gedrucktem Geld auf den Markt! Eine Ausweitung der Verschuldung weltweit ist die Folge. Diese Situation wird kaum haltbar bleiben. Heftige gesellschaftliche und soziale Veränderungen stehen uns bevor. Es naht das Finale der Umverteilung! Proteste und Aufstände im Süden Europas inklusive Frankreichs sowie eine Verschärfung von Konflikten aufgrund unterschiedlicher Nationalinteressen sind zu erwarten.
Istvan Hidy