Leserbrief zum Artikel SERIE: Kliniksterben trotz Corona
vom 30.04.2020:
Corona und die Finanzkrise belegen es
Diese jW-Serie zeigt am Beispiel der Pandemie auf, dass kapitalistisches Profitstreben unser Gesundheitswesen stark geschwächt hat. Die versprochenen Einsparungen durch dessen umfangreiche Privatisierung traten nicht ein, obwohl Personal abgebaut und sehr viele Kliniken geschlossen wurden. Wer hat von unseren Beiträgen profitiert? Die Eigentümer. Eines ist doch klar: Vom technischen Fortschritt, den es auch bei staatlicher Trägerschaft gegeben hätte, abgesehen, hat sich durch die Privatisierungen für die Patienten nichts verbessert. Im Gegenteil. Es wurden unnötige OPs durchgeführt, um den Profit zu steigern. Die Entlohnung der Ärzte wurde an die erzielten Umsätze gebunden. Staatliche Krankenhäuser müssen keinen Profit erzielen. Auch die Produktionsverlagerungen der Pharmaindustrie ins Ausland dienten der Profitmaximierung und führten letztlich zu Versorgungsschwierigkeiten.
In der Finanzkrise mussten mit unseren Steuergeldern »systemrelevante« Banken, genauer gesagt deren Aktionäre, die zuvor jahrelang hohe Dividenden kassiert hatten, gerettet werden. Damals sagte ich schon: Was systemrelevant ist, muss dem Staat gehören.
Jetzt wollen z. B. Automobilkonzerne, die Lufthansa usw., die bisher hohe Profite in ihre Taschen steckten, Unterstützung durch unsere Steuergelder haben.
Ich bleibe dabei: Alles was systemrelevant ist, gehört in die Hand des Staates.
In der Finanzkrise mussten mit unseren Steuergeldern »systemrelevante« Banken, genauer gesagt deren Aktionäre, die zuvor jahrelang hohe Dividenden kassiert hatten, gerettet werden. Damals sagte ich schon: Was systemrelevant ist, muss dem Staat gehören.
Jetzt wollen z. B. Automobilkonzerne, die Lufthansa usw., die bisher hohe Profite in ihre Taschen steckten, Unterstützung durch unsere Steuergelder haben.
Ich bleibe dabei: Alles was systemrelevant ist, gehört in die Hand des Staates.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.05.2020.