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Leserbrief zum Artikel Rechte Demonstration: Hilfe vom Amt vom 23.04.2020:

Systemrelevante Geburtstagsparade

Eine Ordnungsbehörde in der Stadt der »Bewegung« hat offenbar die Systemrelevanz von Kundgebungen zu respektieren, die Führers Geburtstag ehren und rassistische Stimmungen verbreiten. Corona-Beschränkungen scheinen sich anzubieten zur noch wirksameren höchstbehördlichen Klarstellung dazu, für wen Beschränkungen gelockert werden können und wer damit nicht rechnen darf. Was gab es da schon von den Stadtoberen noch zu prüfen, um Nazis und Rassisten die Freiheit und Demokratie zu gewähren, trotz Corona-Beschränkungen Kundgebungen abzuhalten und zu schützen? Es scheint alles andere als Verschwörungstheorie, wenn damit gerechnet werden darf, dass nach Corona Grundrechte vielleicht wieder gelten, aber wenn, dann wahrscheinlich nicht für alle. Nazitradition gilt offenbar als freiheitlich-demokratisch legitim und linke Tradition als terrorismusverdächtig. Die Praxis ist nicht neu, die Stadt Dresden wird ihrem Ruf auch in Coronazeiten besonders gerecht, und mit dem Protest gegen eine symbolische Aufnahme von Kindern in größter Not zeigt sie sich auch noch saudumm, geist- und hirnlos, meilenweit entfernt vom Versuch des aufrechten Menschengangs.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 25.04.2020.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Rechter Aufmarsch zu Hitlers Geburtstag

    Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Ordnungsamt heftig blamiert. Nach unserem lauten Protest beim letzten Pegida-Geburtstag wollte das Amt unseren Protest auf stumm schalten – zugunsten von Pegi...
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