Leserbrief zum Artikel Gründung des MfS vor 70 Jahren: »Es ist ein Tag der Erinnerung, kein Grund zum Feiern«
vom 08.02.2020:
Nichts zu bereuen
Der 70. Jahrestag des MfS ist für mich kein Tag zum Feiern, aber einer, um stolz zu sein. Drei Jahrzehnte nach dem Sieg der Konterrevolution haben die Lügen über das MfS und die Kriminalisierung und Diskriminierung seiner Mitarbeiter nicht nachgelassen. Wir, die verbleibenden Zeitzeugen, haben für die Darstellung eines objektiven Geschichtsbildes über die DDR und das MfS persönliche Verantwortung.
Als IM-führender Mitarbeiter mit 23 jähriger Zugehörigkeit bin ich stolz, im antifaschistischen Sinne der Gründer des MfS gewirkt zu haben. Die inoffiziellen Mitarbeiter, mit denen ich gearbeitet habe, taten dies aus staatsbürgerlicher Verantwortung gegenüber der DDR, freiwillig und in der Überzeugung, auf deutschem Boden eine sozialistische Alternative zur BRD zu schaffen. Es schmerzt, wenn diese aufrechten Patrioten als Verräter und Denunzianten hingestellt werden.
Bei meiner Betreuungsarbeit in der GRH lernte ich die von mir verehrte Traude Hahn kennen. Sie lebte und arbeitete im damaligen Westberlin als Taxiunternehmerin und unterstützte unsere Sicherheitsorgane in ihrer Aufklärungs- und Abwehrarbeit. Sie enttarnte ehemalige Altnazis und Kriegsverbrecher, deren Tätigkeit in den Westberliner Verwaltungen des Senats und den Geheimdiensten. Wertvolle Informationen erarbeitete sie zu in Westberlin operierenden Menschenhändlern und Terrorbanden. Diese und andere Aufgaben erfüllte sie bis 1989. Jahre später enttarnt, wurde sie von der Klassenjustiz wegen geheimdienstlicher Tätigkeit zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die Haftstrafe konnte aus Alters-und gesundheitlichen Gründen nicht vollstreckt werden. Durch Gerichtsbescheid aber wurden ihr persönliches Hab und Gut und die Altersvorsorge eingezogen. Sie lebte bis zu ihrem Tod von Sozialhilfe. Die gewollte soziale Ausgrenzung wurde damit erreicht.
Sie und viele andere Verfolgte wurden mit Rat und Tat durch die Menschenrechtsorganisation »Gesellschaft für Humanitäre und Rechtliche Hilfe« (GRH) unterstützt. Die Organisierung des Widerstandes, die gelebte Solidarität, das verbindende der Opfergemeinschaft verleihen Kraft und Zuversicht im Kampf gegen die anhaltende Verleumdung und Ausgrenzung und für die Wahrheit und Gerechtigkeit.
Rückblickend kann ich feststellen, dass alles, was ich in meinen Dienstjahren tat, nicht bereuen muss. Ich tat es für mein verlorenes Heimatland, die DDR, und für die Erhaltung des Friedens. Darauf bin ich stolz.
Als IM-führender Mitarbeiter mit 23 jähriger Zugehörigkeit bin ich stolz, im antifaschistischen Sinne der Gründer des MfS gewirkt zu haben. Die inoffiziellen Mitarbeiter, mit denen ich gearbeitet habe, taten dies aus staatsbürgerlicher Verantwortung gegenüber der DDR, freiwillig und in der Überzeugung, auf deutschem Boden eine sozialistische Alternative zur BRD zu schaffen. Es schmerzt, wenn diese aufrechten Patrioten als Verräter und Denunzianten hingestellt werden.
Bei meiner Betreuungsarbeit in der GRH lernte ich die von mir verehrte Traude Hahn kennen. Sie lebte und arbeitete im damaligen Westberlin als Taxiunternehmerin und unterstützte unsere Sicherheitsorgane in ihrer Aufklärungs- und Abwehrarbeit. Sie enttarnte ehemalige Altnazis und Kriegsverbrecher, deren Tätigkeit in den Westberliner Verwaltungen des Senats und den Geheimdiensten. Wertvolle Informationen erarbeitete sie zu in Westberlin operierenden Menschenhändlern und Terrorbanden. Diese und andere Aufgaben erfüllte sie bis 1989. Jahre später enttarnt, wurde sie von der Klassenjustiz wegen geheimdienstlicher Tätigkeit zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die Haftstrafe konnte aus Alters-und gesundheitlichen Gründen nicht vollstreckt werden. Durch Gerichtsbescheid aber wurden ihr persönliches Hab und Gut und die Altersvorsorge eingezogen. Sie lebte bis zu ihrem Tod von Sozialhilfe. Die gewollte soziale Ausgrenzung wurde damit erreicht.
Sie und viele andere Verfolgte wurden mit Rat und Tat durch die Menschenrechtsorganisation »Gesellschaft für Humanitäre und Rechtliche Hilfe« (GRH) unterstützt. Die Organisierung des Widerstandes, die gelebte Solidarität, das verbindende der Opfergemeinschaft verleihen Kraft und Zuversicht im Kampf gegen die anhaltende Verleumdung und Ausgrenzung und für die Wahrheit und Gerechtigkeit.
Rückblickend kann ich feststellen, dass alles, was ich in meinen Dienstjahren tat, nicht bereuen muss. Ich tat es für mein verlorenes Heimatland, die DDR, und für die Erhaltung des Friedens. Darauf bin ich stolz.