Leserbrief zum Artikel Kritik des Geldes: Prägendes Verhältnis
vom 06.01.2020:
Antwort auf Meinhard Creydt
Märkte hält Meinhard Creydt für eine ökonomisch effektive und daher unverzichtbare, auch im Sozialismus unbedingt notwendige Einrichtung, um zwischen den »qualitativ verschiedenen Gesellschaftsbereichen zu vermitteln«. Eine »makroökonomische Planung« sei damit überfordert und könne all die Wechselbeziehungen und Folgewirkungen nicht effizient bewältigen.
Tatsächlich passiert schon vieles, was angeblich nicht gelingen soll, allerdings immer wieder unterbrochen, verkompliziert und erschwert durch Privateigentum und Märkte. Die periodische Verwüstung der Wirtschaft durch Krisen ist deren Folge. Jedoch innerhalb der hochgradig arbeitsteiligen Betriebe existieren keine Märkte, und gerade deshalb ist hier eine gesamtbetriebliche Planung als Bedingung für die optimale Leistungserstellung möglich. Die heutigen Wirtschaftspläne umschließen die ganze Breite der betrieblichen Einzelfunktionen von der Beschaffung der Produktionsmittel und Arbeitskräfte über die Aufteilung und über die Koordination der Teilprozesse der Produktion bis hin zum Absatzbereich. Sie müssen »all das bilanzieren, proportionieren und bewusst dirigieren«, also all das enthalten, was Meinhard Creydt als unlösbar für die »makroökonomische Planung« ansieht. Zudem herrscht Flexibilität: Statt des häufig vermuteten dirigistisch erstellten Zentralplans existiert ein System von Teilplänen, die miteinander koordiniert und dabei durch Abstimmung zwischen den vor- und nachgelagerten Planungsstufen modifiziert und effektiviert werden.
Sobald mit dem Privateigentum auch die Märkte wegfallen, müssen die Planungslücken durch eine Fortentwicklung der schon praktizierten Planung gefüllt werden, deren Kern in der Koordination verschiedener Betriebspläne bis hin zu Branchen- und gesamtwirtschaftlichen Plänen besteht – eine Aufgabe, die technisch kaum schwieriger ist als die Planung und Koordination der hochkomplexen betrieblichen Teilprozesse. Wie schon heute in den Großbetrieben wird auch die nichtkapitalistische Gesamtplanung nur wenige Aufgaben zentral organisieren; die meisten dezentral. Der Verweis auf schlechte Planung in der DDR wäre ein anderes Thema, hilft uns hier nicht weiter, schon deshalb nicht, weil die Planungstechniken selbst ein Produkt der Produktivkraftentwicklung sind und wir heute über eine ganz andere Technologie verfügen.
Tatsächlich passiert schon vieles, was angeblich nicht gelingen soll, allerdings immer wieder unterbrochen, verkompliziert und erschwert durch Privateigentum und Märkte. Die periodische Verwüstung der Wirtschaft durch Krisen ist deren Folge. Jedoch innerhalb der hochgradig arbeitsteiligen Betriebe existieren keine Märkte, und gerade deshalb ist hier eine gesamtbetriebliche Planung als Bedingung für die optimale Leistungserstellung möglich. Die heutigen Wirtschaftspläne umschließen die ganze Breite der betrieblichen Einzelfunktionen von der Beschaffung der Produktionsmittel und Arbeitskräfte über die Aufteilung und über die Koordination der Teilprozesse der Produktion bis hin zum Absatzbereich. Sie müssen »all das bilanzieren, proportionieren und bewusst dirigieren«, also all das enthalten, was Meinhard Creydt als unlösbar für die »makroökonomische Planung« ansieht. Zudem herrscht Flexibilität: Statt des häufig vermuteten dirigistisch erstellten Zentralplans existiert ein System von Teilplänen, die miteinander koordiniert und dabei durch Abstimmung zwischen den vor- und nachgelagerten Planungsstufen modifiziert und effektiviert werden.
Sobald mit dem Privateigentum auch die Märkte wegfallen, müssen die Planungslücken durch eine Fortentwicklung der schon praktizierten Planung gefüllt werden, deren Kern in der Koordination verschiedener Betriebspläne bis hin zu Branchen- und gesamtwirtschaftlichen Plänen besteht – eine Aufgabe, die technisch kaum schwieriger ist als die Planung und Koordination der hochkomplexen betrieblichen Teilprozesse. Wie schon heute in den Großbetrieben wird auch die nichtkapitalistische Gesamtplanung nur wenige Aufgaben zentral organisieren; die meisten dezentral. Der Verweis auf schlechte Planung in der DDR wäre ein anderes Thema, hilft uns hier nicht weiter, schon deshalb nicht, weil die Planungstechniken selbst ein Produkt der Produktivkraftentwicklung sind und wir heute über eine ganz andere Technologie verfügen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.01.2020.