junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Dienstag, 7. Mai 2024, Nr. 106
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel EU-Staaten steigern Exporte von Lebensmitteln und Agrargütern vom 10.01.2020:

Systemkonformer Euphemismus

EU-Staaten steigern Exporte von Lebensmitteln und Agrargütern
Von einer sich als systemkritisch verstehenden linken Tageszeitung wie der jW sollte man doch wohl erwarten dürfen, dass sie eine solche dpa-Meldung nicht einfach kommentarlos übernimmt – das tun unzählige andere bürgerliche Blätter ohnehin schon und ist, für sich genommen, noch keine eigene journalistische Leistung –, sondern doch zumindest die Frage gestellt wird, was eine solche Exportsteigerung von durch Massentierhaltung erzeugten Lebensmitteln an CO2-Anstieg mit sich bringt und was das für den Klimawandel bedeutet. Wenn überhaupt noch so etwas wie eine Klimarettung möglich sein sollte, dann bedarf es dringend eines generellen Umdenkens sowie einer problemgerechten Begrifflichkeit, und dann lassen sich quantitative Konsumzuwächse nicht mehr länger derart euphemistisch kommunizieren analog Leistungssteigerungen im Sport, sondern müssen notwendigerweise auf ihre destruktiven Auswirkungen hin untersucht, bewertet und kommentiert werden. Und genau das wäre eine notwendige und originäre journalistische Leistung.
Reinhard Hopp