Leserbrief zum Artikel Staatsstreich in Bolivien: »Das ist ein klassischer Staatsstreich«
vom 16.11.2019:
Verrat und Schande
Wieder wird die berechtigte Selbstbestimmung der bolivianischen Arbeiter und Campesinos in Blut ertränkt, Blut der Ärmsten, Blut der Indios, Blut des Volkes, das sich für Gerechtigkeit und wirkliche Demokratie (Herrschaft des Volkes) erhebt. Wieder zeigt die Reaktion ihr wahres Gesicht und massakriert friedliche und wehrlose Menschen, deren Verbrechen es ist, für soziale Gerechtigkeit und die von ihnen frei gewählte, legitime Regierung ihres Landes auf die Straße zu gehen. Und wieder sind es dieselben reaktionären Elemente, ist es die nimmersatte lokale Lumpenbourgoisie, die bibelschwingend von Patria (Vaterland) schwadroniert, damit aber ihre eigenen üppigen Bankkonten in Miami und der Schweiz meint. Dann sind es die in der berüchtigten US-Folterakademie »School of Americas« Fort Benning, Georgia, ausgebildeten Foltergeneräle, die als wahre Vaterlandsverräter sich ihren Sold vom Volk bezahlen lassen, aber ihre Marschbefehle von Washington entgegennehmen. Generäle, die ihren eigenen Präsidenten verraten haben, der ihnen die Mittel gab, damit Waffen zu kaufen, um die Grenzen Boliviens zu schützen und nicht um das eigene wehrlose Volk zu ermorden. Wieviel Verrat, wieviel Schande wird für alle Zeiten auf ihrem Gewissen lasten? Lumpengeneräle, die für eine Handvoll Dollar statt ihrem eigenen Volk Uncle Sam dienen. Und dann haben wir noch die »westliche Wertegemeinschaft«, die, statt diese Verbrechen zu verurteilen, das Ganze auch noch gutheißt, indem sie eine »selbsternannte Präsidentin« anerkennt, die von keinem außer ihren eigenen Mitverschwören und Mitputschisten gewählt wurde. Das Blut der Opfer, an dem sich das Kapital im Moment berauscht, wird den Boden düngen für die kommende Revolution, die dem bolivianischem Volk seine seit 500 Jahren ersehnte Freiheit endlich geben wird. Hasta la victoria siempre!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 19.11.2019.