Leserbrief zum Artikel jW-Wochenendgeschichte: »Mauer, Stasi, Stacheldraht«
vom 02.11.2019:
Undifferenziert
Der Artikel entspricht in großen Teilen auch meinen Eindrücken. Ich war zweimal bei einem solchen Berlin-Besuch dabei, einmal hatte Harald Koch von der Partei Die Linke eingeladen, das zweite Mal Roland Claus. Die Gespräche mit den Abgeordneten verliefen sehr informativ. Aber die Stadtrundfahrten so, wie Lutz Behrens es beschreibt, ich dachte zeitweilig, ich sei noch im Kalten Krieg. Kein Wort, weshalb die Mauer 1961 gebaut worden war, man hätte denken können, aus Jux und Tollerei. Kein Wort über die zwei unterschiedlichen Währungen in der Stadt und den wirtschaftlichen Schaden, der der DDR dadurch entstand. Also voll einseitig, keinerlei Abwägung, natürlich kein gutes Wort über diesen Staat. Von Differenzierung keine Spur. Ich bin froh, dass jW oft sehr gute, interessante Berichte über die verschiedenen historischen Ereignisse bringt.