Leserbrief zum Artikel Kommentar: Angriffskrieg stoppen!
vom 16.10.2019:
UN-Mandat gefordert
Zweifellos verdienen die Kurden in Nordsyrien, die bei allen kolonialen Verteilungsaktionen um einen eigenen Staat betrogen worden sind, unseren Schutz und unsere Unterstützung gegenüber dem rabiaten Autokraten auf dem türkischen Präsidentenstuhl. Und zwar nicht nur, weil sie weitgehend selbstlos sich für andere Ethnien eingesetzt haben, die sonst den Mordbanden des IS zum Opfer gefallen wären, sondern auch, weil sie in ihren überschaubaren Wohngebieten staatliche und gesellschaftliche Formen entwickelt haben, die das Zusammenleben zwischen unterschiedlichen Ethnien und Religionen möglich machen sollen. Dazu gehören auch die Gleichberechtigung der Frau und neben einer weitgehenden Autonomie und basisdemokratischen Mitwirkung soziale Gerechtigkeit für alle als Ziel. Die Frage ist allerdings, ob gerade die Bundeswehr den Schutz der Kurden im Auftrag eines umstrittenen US-Präsidenten wie Donald Trump übernehmen soll, auf dessen Ehrlichkeit und Anstand kaum zu rechnen ist. Es müsste auf jeden Fall ein UN-Mandat geschaffen werden, das die Missachtung völkerrechtlicher Normen im Umgang mit den Kurden verhindert und nicht die eigenen weltpolitischen Ambitionen und geostrategischen Ziele der Bundesregierung in den Vordergrund stellt.