Leserbrief zum Artikel Neoliberale Stimmenfänger: Strategie der Abgrenzung
vom 21.09.2019:
Sozial geschminkter Kapitalismus
Im Großen und Ganzen kann ich dem Artikel nur zustimmen. Allerdings ist es bezeichnend, dass die Autorin zwar abstrakt von einer »anderen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung« spricht, deren konkrete Bedeutung aber ausdrücklich auf Sozialreformen beschränkt. Da frage ich mich unwillkürlich: Wäre ein sozial geschminkter Kapitalismus schon eine neue Wirtschaftsordnung? Wäre dafür nicht vielmehr eine Änderung der Eigentumsverhältnisse nötig? Und wenn dem so ist, warum schweigt die Autorin dann dazu – zumal in einem Beitrag für eine marxistische Tageszeitung? Wenn das die radikale Strategie der Linkspartei ist, möchte ich die gemäßigte lieber gar nicht erst kennenlernen ...