Leserbrief zum Artikel Proteste in Puerto Rico: Halbkolonie rebelliert
vom 25.07.2019:
Schwierige Verhältnisse
In bezug auf die Puerto-Rico-Artikel von Frederic Schnatterer in junge Welt hier einige interessante Einzelheiten: Puerto Rico ist bei den UN als »Kolonie« klassifiziert, in den USA (U.S. Supreme Court, 1925): »Puerto Rico is appurtenant to but not a part of the United States« (also ein »Besitz« der USA, aber nicht ein Teil der USA). Damals waren Hawaii and Alaska noch »U. S. Territories« wie heute Puerto Rico (bis 1898 spanisch) , U. S. Virgin Islands (bis 1917 dänisch) und die U. S. Territories im Pazifik. Hawaii war eine unabhängige Monarchie. Alaska wurden von Russland an die USA verkauft, damit die Briten sich dort nicht ausbreiten konnten vom heutigen Kanada aus.
Boricuas (der Eigenname der Puertorikaner, nach dem Taino-Arawak-Namen der Inself: Boriken, poetisch als »Borinquen«) haben nicht die »Constitutional U. S. Citizenship«, wenn sie in Puerto Rico geboren sind, sondern die »Statutory citizenship«, welche solche Puertorikaner seit 1917 durch Entschluss des U.S. Congress (Statutory – also widerrufbar durch den U. S. Congress, im Gegensatz zur von der Verfassung garantierten Bürgerschaft der in den 50 Staaten Geborenen. Die Puertorikaner zahlen (hohe) Steuern an ihre Inselverwaltung, und nicht an die USA, soweit das Einkommen nicht aus den USA stammt. Also Geschäfte und Angestellte, welche ihre Einkommen in Puerto Rico verdienen, zahlen keine Federal Tax an die USA. Puerto Rico ist im U. S. Congress durch einen »Delegierten« vertreten, welcher kein Wahlrecht hat. Die anderen »Territories«, U. S. Virgin Islands, Guam, American Samoa, Northern Marianas befinden sich in ähnlichen Verhältnissen wie Puerto Rico gegenüber den USA (US-Samoaner sind keine US-Bürger). Dann bestehen noch die »Associated states«: Palau, United States of Micronesia, Marshall Islands, welche bestimmte Sonderbeziehungen zu den USA haben wie bei der Verteidigung usw. (...)
Nebenbei: Boricuas (Puertorikaner) haben zu 62 Prozent matrilineal DNA von Taino-Arawak-Indianern. (...) Tatsächlich gibt es noch Tausende Puertorikaner, welche fast völlig den Indianertyp zeigen, und sogar solche, welche überhaupt keine andere ethnische Einmischung haben. Der Ort Jayuya ist in Puerto Rico bekannt als die noch »indianischste Gemeinde«. Die Taino-Arawak kamen vor rund tausend Jahren per Kanu aus dem Gebiet des heutigen Venezuela. Aber andere indianische Ethnien lebten schon seit Tausenden Jahren auf der Insel, wie auch auf den anderen in der Karibik. Colin Powell, der US-General, dessen Eltern aus Jamaika kamen, sagte, seine Familie sei afrikanisch, irisch und indianisch. Raúl Castro zeigt auch etwas indianische Abstammung (...).
Die U. S. Virgin Islands sind interessant. Die Dänen transportierten 100.000 Sklaven von Afrika in die Amerikas und hielten auch Sklaven auf ihren Virgin Islands. Dort leben heute schwarze Menschen mit skandinavischen Familiennamen. Die einheimischen Akademiker meinen, dass sie heute in besseren Verhältnissen lebten, wenn die Inseln noch dänisch wären. Die USA zwangen Dänemark 1917, die Inseln zu verkaufen, weil die USA die Karibik gegen Deutschland sichern wollten. Das Inselparlament wird eröffnet mit einen dänischen (preußischen) Millitärmarsch. Es gibt noch einige dänische Firmen von damals auf den heutigen Virgin Islands, Die Musik ist afrokaribisch, sehr gut!
Boricuas (der Eigenname der Puertorikaner, nach dem Taino-Arawak-Namen der Inself: Boriken, poetisch als »Borinquen«) haben nicht die »Constitutional U. S. Citizenship«, wenn sie in Puerto Rico geboren sind, sondern die »Statutory citizenship«, welche solche Puertorikaner seit 1917 durch Entschluss des U.S. Congress (Statutory – also widerrufbar durch den U. S. Congress, im Gegensatz zur von der Verfassung garantierten Bürgerschaft der in den 50 Staaten Geborenen. Die Puertorikaner zahlen (hohe) Steuern an ihre Inselverwaltung, und nicht an die USA, soweit das Einkommen nicht aus den USA stammt. Also Geschäfte und Angestellte, welche ihre Einkommen in Puerto Rico verdienen, zahlen keine Federal Tax an die USA. Puerto Rico ist im U. S. Congress durch einen »Delegierten« vertreten, welcher kein Wahlrecht hat. Die anderen »Territories«, U. S. Virgin Islands, Guam, American Samoa, Northern Marianas befinden sich in ähnlichen Verhältnissen wie Puerto Rico gegenüber den USA (US-Samoaner sind keine US-Bürger). Dann bestehen noch die »Associated states«: Palau, United States of Micronesia, Marshall Islands, welche bestimmte Sonderbeziehungen zu den USA haben wie bei der Verteidigung usw. (...)
Nebenbei: Boricuas (Puertorikaner) haben zu 62 Prozent matrilineal DNA von Taino-Arawak-Indianern. (...) Tatsächlich gibt es noch Tausende Puertorikaner, welche fast völlig den Indianertyp zeigen, und sogar solche, welche überhaupt keine andere ethnische Einmischung haben. Der Ort Jayuya ist in Puerto Rico bekannt als die noch »indianischste Gemeinde«. Die Taino-Arawak kamen vor rund tausend Jahren per Kanu aus dem Gebiet des heutigen Venezuela. Aber andere indianische Ethnien lebten schon seit Tausenden Jahren auf der Insel, wie auch auf den anderen in der Karibik. Colin Powell, der US-General, dessen Eltern aus Jamaika kamen, sagte, seine Familie sei afrikanisch, irisch und indianisch. Raúl Castro zeigt auch etwas indianische Abstammung (...).
Die U. S. Virgin Islands sind interessant. Die Dänen transportierten 100.000 Sklaven von Afrika in die Amerikas und hielten auch Sklaven auf ihren Virgin Islands. Dort leben heute schwarze Menschen mit skandinavischen Familiennamen. Die einheimischen Akademiker meinen, dass sie heute in besseren Verhältnissen lebten, wenn die Inseln noch dänisch wären. Die USA zwangen Dänemark 1917, die Inseln zu verkaufen, weil die USA die Karibik gegen Deutschland sichern wollten. Das Inselparlament wird eröffnet mit einen dänischen (preußischen) Millitärmarsch. Es gibt noch einige dänische Firmen von damals auf den heutigen Virgin Islands, Die Musik ist afrokaribisch, sehr gut!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 26.07.2019.