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Leserbrief zum Artikel Porträt: Knabe des Tages: Helge Heidemeyer vom 18.06.2019:

Garant des Kulturwandels

»Stoff genug für ganz viele Glossen«, befürchtet Sebastian Carlens und liegt damit richtig. Der Kultursenator und Vorsitzende der ehrenwerten »Stiftungsrates der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen«, Klaus Lederer (Die Linke), hingegen liegt falsch, wenn er meint. hoffen zu dürfen, »der dringend notwendige Kulturwandel« (Presseerklärung vom 17.6.19) werde sich mit Heidemeyer vollziehen. Hat Heidemeyer doch die richtige Weltsicht bereits im Marschgepäck: Schließlich verdanken wir ihm nicht nur lichtvolle Einblicke in die Hintergründe der »deutsch-deutschen Migration« (Dissertation 1994: Flucht und Zuwanderung aus der SBZ/DDR 1945/1949–1961: Hunderttausende, die »als Fremde wie Asylsuchende wahrgenommen wurden«), sondern auch die Erkenntnis, dass hinter allem die Stasi steckte, die selbst in der Friedensbewegung der 80er Jahre nur ein Menschenreservoir zur Anwerbung inoffizieller Mitarbeiter sah (in: »Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive«, 2018) bis hin zu solch aufschlussreichen Feststellungen wie: »Das Ministerium für Staatssicherheit verstand sich als ›Schild und Schwert der Partei‹. Der Wahlspruch des MfS ist bemerkenswert: Er verweist nicht auf Volk, Staat oder Verfassung; es ist die Partei, auf die er sich bezieht« (in: „Lesebuch zur DDR-Geheimpolizei“, 2015).
Wahrlich ein Garant des Kulturwandels.
Dr. Ralf Hohmann, München