Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Aus Leserbriefen an die Redaktion vom 08.06.2019:

Zu den Leserbriefen »Gipfel der Beleidigung« und »Miteinander stark«

Mein betreffender Leserbrief soll zurückgezogen werden, die von jW vorgenommenen Kürzungen/Streichungen und Umformulierungen geben die Inhalte verzerrt wieder.
a) Ich habe nie behauptet, dass die »Invasion« ohne die Sommeroffensive der Roten Armee sowie der Partisanen »steckengeblieben« wäre; vielmehr hat »Bagration« den längst fälligen Ausbruch der Westallierten aus den Brückenköpfen erleichtert und beschleunigt. »Overlord« konnte gar nicht scheitern, dazu war die westalliierte Übermacht viel zu überwältigend. Es sei denn, die Westallierten hätten den Dilettantismus und die fehlende Kampfmoral der französischen Militärs von 1940 gegen die quantitativ und qualitativ unterlegene Hitler-Wehrmacht gezeigt. Um die westalliierten militärischen Leistungen aufzuwerten, macht sich der Mythos vom »hohen Risiko« der Landeoperation besonders gut.
b) Die Streichungen/Kürzungen, die mangelhafte »antifaschistische« französische Politik betreffend, blockieren daher meine These, dass die Résistance übertrieben glorifiziert, die umfassende militärisch-wirtschaftliche Kollaboration bis 1944 total tabuisiert wird.
Kurz, Frankreich feiert zum D-Day die Résistance, lässt aber die sowjetischen Partisanen, die zum Erfolg der Landeoperation erheblich mehr beigetragen haben, außen vor; ja, man verhöhnt sie sogar. So verkommt z. B. Soja A. Kosmodemjanska – Partisanin, Heldin der Sowjetunion – in einer aufwendigen Arte-Partisanen-»Dokumentation« zur Witzfigur, die völlig konfus, überflüssig Widerstand leistet, um dann von der genervten Bevölkerung denunziert zu werden. Damit werden Soja und die Partisanenbewegung doppelt gedemütigt: von den Faschisten durch Folter und qualvolle Hinrichtung, aktuell von französische Medien durch Verhöhnung. Ähnlich ergeht es der Roten Armee in Arte-»Dokumentationen« zum Zweiten Weltkrieg.
c) Zu W. König: Es gab keine »V-2-Abschussanlagen« in Frankreich; die »V-1«-Betonabschussrampen wurden ausschließlich aus der Luft zerstört. Schreiben Sie bitte einen Kommentar, damit ich antworten kann!
Thomas Pelte

Kommentar jW:

Bitte entschuldigen Sie. Im Onlinekommentar hieß es: Ohne »Bagration« hätte sich die Invasion nicht »in einen Bewegungskrieg verwandeln« können, das wurde gekürzt zu: »wäre sie steckengeblieben«. Die Original-Onlinekommentare von Herrn Pelte und Herrn König finden sich unter dem betreffenden Artikel: https://www.jungewelt.de/artikel/356159.75-jahre-d-day-weit-weg-vom-frieden.html