Leserbrief zum Artikel »Exzesse auf dem Wohnungsmarkt«
vom 14.05.2019:
Skandal Müllexporte
Herr Fischer von der Deutschen Umwelthilfe sieht in der Exportbeschränkung für Kunststoffabfälle einen wichtigen Schritt zur Reinhaltung der Meere. Für mich ist es ein Skandal, dass der Dreck, Plastik, Elektronikschrott, Lumpen usw., aus unserer sogenannten Wohlstandsgesellschaft in die »dritte Welt« verbracht wird. Damit vergiften wir die dortigen Gebiete und die darin lebenden Menschen. Bezahlen wir nicht über den »grünen Punkt« das duale Sammel- und Verwertungssystem für Verpackungen? Deutschland brüstet sich mit einer hohen Recyclingquote auch bei Kunststoffen. Doch es ist bei Kunststoffen meist Betrug. Die neuen Exportregeln sind bestimmt durch die beteiligten Lobbyisten so gestrickt, dass genügend Schlupflöcher bleiben. Schluss mit den Müllexporten. Bis zu einer besseren Lösung ist die thermische Verwertung statt des Verbrennens von Kohle und Öl diesem Tun vorzuziehen. Wer einmal die Flüsse in Kathmandu gesehen und gerochen hat, weiß, vor welchen schwierigen Aufgaben diese Empfängerländer stehen. Helfen wir ihnen bei der Entsorgung ihrer Müllberge. Nur Wattestäbchen und Trinkröhrchen verbieten kann nicht die Lösung sein.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 16.05.2019.