Leserbrief zum Artikel Serie: Kein Frieden in alle Ewigkeit
vom 10.05.2019:
Kein Zufall
Ein Friedensvertrag hätte unmittelbar die Zahlung von Reparationsleistungen zu Folge gehabt, und aus diesem Grund wurde er vom damaligen Außenminister Heinrich von Brentano sofort abgelehnt, ebenso wie die eingeforderte Anerkennung der DDR. Der nächste Schritt zum Bruch mit dem Potsdamer Abkommen war die Londoner Konferenz im Februar 1953. Deutschland wurde in die Schuldenfreiheit entlassen und von der Zahlung der in Potsdam vereinbarten Reparationsleistungen befreit. Eigentlich hätte hier ein Aufschrei durch die Reihen der Vereinten Nationen gehen müssen, aber nichts dergleichen geschah! Mit Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 wurde für die BRD der Weg freigemacht zur Mitgliedschaft in der NATO. Nur einen Tag später, am 6. Mai 1955 also, trat die BRD diesem Bündnis bei. Gleichzeitig, mit dem in Paris manifestierten Bekenntnis zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, endete das Besatzungsstatut von 1949. Zum Abschluss eines Friedensvertrages zwischen den einstigen Besatzern und der Bundesrepublik kam es jedoch nicht. Ebensowenig ist es ein Zufall, dass ein Jahr nach Abschluss der Pariser Verträge die KPD bundesweit verboten wurde.