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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Weiter so vom 11.04.2019:

Weg ist Ziel geworden

Als ich vor einigen Jahren zum 40. Jahrestag des Sechstagekrieges einen Artikel schrieb, schickte mir Herr Kramer eine Mitteilung im Namen seiner weltweiten Vereinigung. Er wollte klarstellen, dass niemand in Israel den Gedanken hegen könne, das Land der Palästinenser zu erobern. Anderen Leuten galt ich als Antisemit, weil ich zum Frieden aufgerufen hatte. Herr Kramer hielt sich bedeckt.
Meine Mutter war Jüdin. Sie hat die Nazizeit überlebt. In diesem Sinne bin ich mehr oder weniger erzogen worden. In unserem Denken gab es niemals die Haltung, dass das verlorene Heilige Land wieder uns gehören sollte. Denn es lebten dort seit vielen Jahrhunderten Menschen, die dort bleiben wollten. Wir lebten hier, sie lebten da. Es gab kein Problem, auf keinen Fall eins, dass mit meiner Mutter zu tun hatte. Oder mit uns.
So denken wir auch heute noch. Deshalb gilt diese Einmischung in die inneren Angelegenheiten gar nicht, sondern hat zu enden.
A. N. Scharmann