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Leserbrief zum Artikel Fragen und Antworten: Faktencheck Venezuela vom 28.02.2019:

Internationale Konterrevolution

Bei dem Konflikt in und um Venezuela geht es nicht – ähnlich wie in Brasilien, Bolivien, Honduras,Thailand etc. – um eine »normale und faire Auseinandersetzung zwischen Regierung und Opposition«, sondern um eine gerechtere Verteilung von Besitz, Macht und Privilegien, die sich bisher in der Hand der traditionellen Besitz- und Machtcliquen befinden. Es geht um den Gegensatz, der seit der Russischen Revolution die Welt in zwei Teile spaltet, der den »Kalten Krieg« und den Vietnamkrieg heraufbeschworen hat und von dem Karl Marx schon 1848 im Kommunistischen Manifest ironisch feststellte, es gehe ein Gespenst um in Europa, das »Gespenst des Kommunismus«!
Konkret geht es darum, auch in Lateinamerika die Errungenschaften der Französischen Revolution, die bisher meist nur dem wohlhabenden Bürgertum zugute gekommen sind, endlich auch auf die unterprivilegierten Teile der Bevölkerung auszudehnen. Die Fehlentwicklungen und Entartungen dieses schwierigen und konfliktreichen Prozesses wären sicher weniger schlimm geraten, wenn der Widerstand der Privilegierten gegen diesen Prozess nicht so heftig und brutal gewesen wäre. (Pariser Kommune)
Um der historischen und politischen Ehrlichkeit willen sollten wir uns dagegen wehren, dass der traditionelle Begriff der »Konterrevolution« durch andere Begriffe ersetzt und verschleiert wird, weil sonst niemand begreift, warum dieser Kampf mit solcher Heftigkeit und Brutalität geführt wird, jedoch letztlich unvermeidlich ist, wenn wir uns nicht mit der – immer noch wachsenden – grotesken Ungerechtigkeit auf dieser Erde abfinden wollen.
Ludwig Schönenbach
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