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Leserbrief zum Artikel DLF-Kommentar zu USA, EU und Venezuela: »Rückfall in kolonialistische Zeiten« vom 06.02.2019:

Vorbild Italien?

»Glücklicherweise folgt Italien nicht der Linie der ehemaligen europäischen Kolonialmächte. Ein Denkanstoß aus dem eigenen Lager.« Soweit das Zitat in der jW vom 6.2. aus der Zeitung der luxemburgischen Kommunisten. Aber worin besteht der »Denkanstoß« nun eigentlich? Ja, ein Land kann sich gegen die USA stellen – zehn von 29 EU-Ländern haben das faktisch irgendwie getan. Darunter Italien. Aber Deutschland? Ist dazu erst der fast komplette Zerfall des bisherigen Parteiensystems und der Aufstieg einer rechts- und einer linkspopulistischen Partei und deren dann wohl innen- und sozialpolitisch eigentlich »widernatürliche«, außen- und sicherheitspolitisch aber für den »Ausweg aus der NATO« perspektivreiche Koalition notwendig? Etwa zwischen einer neuen Art von »Aufstehen«-Partei und einer Art AfD, die von »Nationalen« und von Nazis und NATO-»U-Booten« – aktiven und ehemaligen NATO-Offizieren bzw. -Adepten – gereinigt wäre?
Ist derartiges überhaupt denkbar? Und irgendwem noch zumutbar? Eher nicht. In anderen Ländern: ja. Syriza – die allerdings die NATO nie in Frage gestellt hat, wohl wegen der latenten Drohung eines türkisch-griechischen Konflikts wie auf Zypern 1974 – war lange im Bündnis mit der nationalreaktionären Anel-Partei, bis dies am Namensstreit zerfiel. Das Bündnis Lega–»Cinque Stelle«, das jetzt Italien regiert, ist etwas durchaus ähnliches. Fest steht: Mit den vorherigen Parteien inklusive der völlig NATO-treuen »Linkspartei« Partito Democratico wäre das »Nein zur Einmischung in Venezuela« nicht erreichbar gewesen ...
Volker Wirth, Berlin
Veröffentlicht in der jungen Welt am 07.02.2019.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Die internationale Konterrevolution

    Meiner Ansicht nach geht es bei dem Konflikt in und um Venezuela – ähnlich wie in Brasilien, Bolivien, Honduras,Thailand etc.- ausnahmsweise einmal nicht nur um Rohstoffe und andere Ressourcen, wie es...
    Ludwig Schönenbach