Leserbrief zum Artikel DDR: Wahrheit und Versöhnung?
vom 03.12.2018:
Großer Fehler
Wir haben jetzt eine ähnliche Situation einer Richtungsentscheidung wie 2008, als von Kulturstaatsminister Bernd Neumann und »konservativen« Historikern entschieden wurde, die Aufarbeitung der DDR-Geschichte nur auf Repression, Widerstand und Anpassung zu reduzieren. Dieses Konzept wurde für die Westdeutschen gemacht, es deckte sich nicht mit den Lebenserfahrungen der Ostdeutschen. Der Vorschlag der Sabrow-Kommission von 2005 unter Kulturstaatsministerin Christina Weiss, in die Aufarbeitung der DDR-Geschichte auch den DDR-Alltag, die Arbeit in Vereinen, Parteien und Beruf, einzubeziehen, war damit vom Tisch
(siehe Beitrag von 2013: http://www.bpb.de/apuz/170166/aufarbeitung-der-sed-diktatur-heute-so-wie-gestern?p=all). Das hatte verheerende Auswirkungen bis heute und war ein sehr großer Fehler, der mit dem Regierungswechsel Schröder-Merkel zustande kam. Die Ostdeutschen, die als Erwachsene noch in der DDR gelebt hatten, sind heute nicht mehr so brav wie 1995 und akzeptieren nicht mehr, dass ihre Lebensleistung in den Dreck gezogen wird, sie wenden sich vom politischen Establishment ab. Viele der heutigen innenpolitischen Probleme hätte man vermeiden können.
(siehe Beitrag von 2013: http://www.bpb.de/apuz/170166/aufarbeitung-der-sed-diktatur-heute-so-wie-gestern?p=all). Das hatte verheerende Auswirkungen bis heute und war ein sehr großer Fehler, der mit dem Regierungswechsel Schröder-Merkel zustande kam. Die Ostdeutschen, die als Erwachsene noch in der DDR gelebt hatten, sind heute nicht mehr so brav wie 1995 und akzeptieren nicht mehr, dass ihre Lebensleistung in den Dreck gezogen wird, sie wenden sich vom politischen Establishment ab. Viele der heutigen innenpolitischen Probleme hätte man vermeiden können.