Leserbrief zum Artikel Repression: Machtdemonstration im Kiez
vom 16.11.2018:
»Hasi« in Halle nicht vergessen
In Halle an der Saale gibt es ein linkes Hausprojekt, das liebevoll Hasi genannt wird. Nun steht Hasi die Räumung wohl endgültig ins Haus, und das ist schon eine sehr bedenkliche Entwicklung, die nicht nur in Halle an der Saale zu verzeichnen ist. Linke Hausprojekte oder auch Infoläden sind im Stadtbild nicht gerne gesehen oder, besser gesagt, nicht erwünscht, und darum sollen sie verschwinden! Gerade in Zeiten, wo Immobilienhaie und Spekulanten die Mietpreise in die Höhe treiben, ist es wichtig, dass man sich dagegen zur Wehr setzt. Das Haus, in dem das »Hasi« sich befindet, gammelte so vor sich hin, bis junge Menschen es für sich entdeckten und ihren Traum von ihrer Art zu leben umsetzen wollten, aber nun droht »Hasi« die Räumung, und was kommt dann, verfällt das Haus dann weiter, oder soll es eventuell Luxusbauten weichen? Häuser denen, die sie brauchen, muss es heißen und nicht: Häuser denen, die sich daran eine goldene Nase verdienen wollen! Und dass das kommunale Wohnungsbauunternehmen von Halle die Bewohner des »Hasi« eine harte Hand spüren lässt, ist um so ärgerlicher, gab es von den Bewohnern doch durchaus Angebote, das Haus in eigener Regie bewohnen zu wollen!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 16.11.2018.