junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Montag, 6. Mai 2024, Nr. 105
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Kunst: »Manche Tat schreit ewig« vom 17.10.2018:

Böser NKWD

(…) Könnten Sie mir die »Odyssee« für den Maler M.A. Sawitzki nach der Befreiung aus deutscher Kriegsgefangenschaft im NKWD-Geheimdienstlager genau beschreiben? Na klar, das NKWD-Lager, wo alle noch mal so richtig gequält, gefoltert wurden, auch Scheinerschießungen. Und Stalin hat schuld an den durchgeführten Untersuchungen der Kriegsgefangenen, das weiß jedes deutsche Kind. Nein, so hat es Herr Michel nicht gesagt – aber durch dieses Bild unweigerlich initiiert.
War es nicht nur eine Frage der Sicherheit dieses Landes zu dieser Zeit, sich vor Gesindel und Straftätern, die dem »Großdeutschen Reich« willig gedient und auch Bluttaten vollbracht hatten, zu schützen und sie zu finden? Waren nicht genug Greueltaten durch Kollaborateure am eigenen Volk begangen worden? Ich finde dieses unbegründete Nachtreten immer so boshaft. Es wird nichts gesagt darüber, was es dort an Untersuchungen gab, noch weshalb sie durchgeführt werden mussten. Aber NKWD – oh, das klingt schon fürchterlich in den Köpfen von uns Deutschen! Es sollten solche »Andeutungen« unterbleiben, sie hinterlassen einen faden »Kollaborateurnachgeschmack«, wie es seit 1990 üblich geworden ist. Ja, modern ist es heute, auch immer was Schlechtes finden? Wir, gerade wir sollten unsere Klappe halten in der Beurteilung dessen, was die Sowjetunion in den Jahren 1917 bis 1992 und insbesondere 1941 bis 1945 durchgemacht hat und vor allen Dingen sensibel sein in Andeutungen, wie es hier wieder einmal nicht der Fall ist. Schade, denn insgesamt ist das »Thema« von außergewöhnlicher Bedeutung für unsere heutige Zeit und die Menschen unseres Landes.
Ullrich Uhle
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.10.2018.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Zur Inschrift am Tor in Buchenwald

    Ich danke Ihnen für den Beitrag in der heutigen jungen Welt! Auch wegen solcher breitgefächerten Beiträge/Artikel/Themen lese ich die jW überhaupt (noch). Auf Seite 13 schreiben Sie, dass der Häftling...
    Manfred Stötzner, Gera