junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Sa. / So., 11. / 12. Mai 2024, Nr. 109
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel UN-Klimarat: Fünf vor zwölf beim Klimaschutz vom 09.10.2018:

Zynischer Trost

Das alarmierende Verdikt des Weltklimarates lässt nichts an Deutlichkeit vermissen: Wenn die politisch und wirtschaftlich Mächtigen der Welt weiterhin die Menschheit dazu zwingen, sie ihren Herrschafts- und Profitinteressen in gleicher Weise wie bisher dienstbar zu machen, wird der Klimakollaps nicht mehr abwendbar sein. Nur noch etwa zehn Jahre Frist für eine planetare Korrektur, um statt zwei Grad nur durch maximal 1,5 Grad zulässige Erwärmung das drohende Kippen der Erdtemperatur in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zu verhindern! Wird sich das Überlebensinteresse unserer Kinder und Kindeskinder in einer Art von globaler Vernunft durchsetzen können? Die bisherigen Erfahrungen und Verhaltensweisen der Herrschenden, aber auch der von ihnen zumeist in ergebener Gleichgültigkeit gegenüber ihren eigenen (Überlebens-)Interessen Regierten, stimmen nicht allzu optimistisch.
Aber vielleicht sind die klimatologischen Sorgen für die zweite Hälfte des Jahrhunderts auch ohnehin überflüssig. Mit einer den vorherigen Kalten Krieg heute schon übertreffenden Aufrüstungswelle und einem Muskelspiel gegenseitiger militärischer Konfrontation – wie jetzt in unserer geographischen Nachbarschaft in Nordeuropa und im Ostseeraum mit dem größten Militärmanöver der NATO nach 1990 an den Grenzen Russlands – erübrigen sich mancherlei Klimafragen. Dieses Spiel mit dem Feuer schaukelt sich hoch – ob unbeabsichtigt oder nicht – letztlich mit immer größerer Wahrscheinlichkeit zum großen Knall. Temperaturwerte – ob 1,5 oder 2 Grad – sind dann allerdings nicht mehr von Belang ...
Prof. Gregor Putensen, Greifswald
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.10.2018.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Egozentrisches Weltbild

    Deutschland verursacht weltweit gesehen ca. 2,4 Prozent des Kohlendioxidausstoßes (2011 lag er bei 802,8 Millionen Tonnen/Stunde; im Jahre 2015 bei 798 Mio. t/h). Selbst wenn Deutschland von heute auf...
    Frank Kirsch