Leserbriefe

Wer meint, man könne einen Staat lenken wie ein Privatunternehmen, wird bald feststellen müssen, dass schon die Regeln der Logik dies verbieten: Das Private und das Öffentliche sind nicht gleich. Das Private ist teilweise im Öffentlichen enthalten, aber nicht mit ihm identisch. Umgekehrt wirkt das Öffentliche ins Private hinein, wird darin teilweise verinnerlicht, ohne jedoch mit ihm gleich zu werden. Wer dies nicht beachtet, kann kein guter Staatslenker sein. Wenn außerdem ein Wirtschaftssystem wie das kapitalistische einseitig bestimmte Privatinteressen einer kleinen Minderheit begünstigt, ist der Konflikt mit den existentiellen Interessen der Gemeinschaft der Individuen und ihren politischen und juristischen Instanzen vorprogrammiert. Politische Freiheit und Raubtierkapitalismus sind dauerhaft nicht miteinander vereinbar.