Leserbrief zum Artikel Sahra Wagenknecht: »Kein Mensch ist illegal«
vom 14.06.2018:
Fürs Asylrecht, gegen Neoliberale
Was wollen Lorenz Maroldt und die junge Welt uns mit diesem »Abgeschriebenx sagen? Ist man hier ernsthaft der Meinung, Sahra Wagenknecht würde auch nur einen einzigen Satz ihres damaligen Statements heute anders formulieren? Wagenknecht spricht sich in ihrer Presseerklärung von 2008 gegen unmenschliche Abschiebepraktiken, gegen die Illegalisierung und Kriminalisierung von Menschen, für einen humanen Umgang mit Flüchtlingen und Einwanderern, für offene Grenzen für Menschen in Verfolgung und Not sowie für das Grundrecht auf Asyl aus. Genau das tut sie heute auch: im Bundestag, in Interviews, Reden, Erklärungen, zuletzt auf dem Parteitag. Wer einen anderen Eindruck erweckt, lügt und diffamiert die Fraktionsvorsitzende der Linken bewusst.
Die Differenz besteht in der auf dem Parteitag von der Parteiführung völlig ausgeklammerten Frage der Arbeitsmigration. Hier ist die Frage, ob die Partei neoliberale Positionen vertreten und den grenzenlosen Bedürfnissen des Kapitals Tür und Tor öffnen will oder nicht. Sollte die Linke sich dafür entscheiden, verriete sie die Interessen insbesondere der Beschäftigten mit geringem Einkommen und der Menschen in prekären Lebensverhältnissen.
Die Differenz besteht in der auf dem Parteitag von der Parteiführung völlig ausgeklammerten Frage der Arbeitsmigration. Hier ist die Frage, ob die Partei neoliberale Positionen vertreten und den grenzenlosen Bedürfnissen des Kapitals Tür und Tor öffnen will oder nicht. Sollte die Linke sich dafür entscheiden, verriete sie die Interessen insbesondere der Beschäftigten mit geringem Einkommen und der Menschen in prekären Lebensverhältnissen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.06.2018.