4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Fußball: Darauf ein Halbmantelgeschoss vom 15.05.2018:

Wem gehört der Fußball?

Ob in Leipzig, Aue oder München, Stuttgart usw. – dieser Fußball der Millionenschieber hat nicht mehr mein Interesse, wie es noch zu Zeiten von Wismut Aue war, als der Sport noch alles war, die Spieler unsere Nachbarn, Schulfreunde, Arbeitskollegen usw. gewesen sind. Geschimpft wurde freilich auch viel, wenn es um Tradition, Heimatverein, Delegierung oder Privilegien ging, was nie von den Millionen diktiert war. Prämien und Gelder, Kauf- und Verkaufssummen für Spielermenschen wie heute war unvorstellbar. Es war wirklich unser Verein, und wem gehört er heute? Deshalb ist mir Fußball weitgehend fremd geworden wie Stadionnamen u. v. a. m.
Im Erzgebirge schlägt es dennoch große Wellen, wenn der Traditionsverein regelrecht beschissen wird, was wohl kaum bestreitbar ist. Strafanzeige, Empörung und Aufregung hin und her. Der Volkszorn im kleinen Bergvolk mit allen seinen ost-, traditions-, heimat- und fußballgeladenen Stimmungen schlägt um sich, es lässt seinem Zorn freien Lauf. Das ganze Erzgebirge hat sein Thema, und leider wird es einmal mehr als Ost-West-Thema wahrgenommen, wie so vieles, was damit eher wenig oder nur bedingt, vermittelt zu tun hat. Wer kann glauben oder denken, es habe hauptsächlich mit Ost-West-Befindlichkeit zu tun, wenn von Wirtschaft bis Fußball korrupte Machenschaften, Schieberei, Bevorteilung und Benachteiligung stattfinden oder gar Bestechlichkeit eine Rolle spielt? Wenn vielleicht wieder mal von restloser Aufklärung des Skandals die Rede ist, so wünschte man sich nichts mehr. Der Schiri allein dürfte es kaum sein. Wer steht mit und in welchem Interesse am Anfang der Kette?
Kommerz spielt sicher eine größere Rolle als die Himmelsrichtung. Wofür stehen DFB bis Seppelt eigentlich? Wir hätten es gern mal genau gewusst!
Roland Winkler
Veröffentlicht in der jungen Welt am 18.05.2018.