Leserbrief zum Artikel Iran: Furcht vor Flächenbrand
vom 12.05.2018:
Ölkrieg kommt voran
Das sogenannte Iran-Abkommen ist eine Vereinbarung zwischen dem Iran und dem Westen (USA, UN, Europa) sowie den Mächten des UN-Sicherheitsrats. Es verpflichtet den Iran zum Verzicht auf die Atombombe und stellt in Gegenleistung Handelsbeziehungen mit dem Westen in Aussicht. Das Abkommen wird von der Internationalen Atomaufsicht kontrolliert. Eigentlich ist es kein Abkommen, sondern ein Diktat, um den Iran in seiner Entwicklung und Vormacht in der Region zu bremsen. Der bisherige Effekt dessen: Iran wird regelmäßig als vertragstreu testiert und genießt einen guten Leumund dank der Atomaufsicht; einige Konzerne im Westen zogen Profit aus dem Handel mit dem Iran. Man bedenke, dass Iran Erdöl fördert und daher in Relation zum US-Dollar steht.
Der Präsident der USA, in medialer Präsentation ein Rüpel und nicht zurechnungsfähig, hat das Abkommen stets in Frage gestellt und ist nun »ausgestiegen«; es ist ja kein Abkommen zwischen Iran und USA. »Austieg« ist eine sanfte Umschreibung dessen, was nun folgen soll: der Krieg der wirtschaftlichen Sanktionen seitens der USA. (…)
Das Verwerfliche an dem »Ausstieg«: Die USA erwarten von ihren Vasallen, dass sie den Iran ebenfalls drücken, andernfalls der Hegemon böse würde. Und so sind die Krokodilstränen in Europa dick: Einerseits möchte man den Iran weiter einhegen um des Friedens willen (sprich: den Handel fortsetzen), andererseits möchte man das Westbündnis nicht in Frage stellen (sprich: die daraus entstandene Abhängigkeit nicht testen). Zu erwarten ist also das seltene Schauspiel klappernder Marionetten vor einem brüllenden Esel im Hintergrund. Bereits zu Beginn des Irak-Kriegs 2003 wurde diese Hörigkeit deutlich und verwies jede Vorstellung von einem politischen Europa in die Tonne. Nein, es ist ganz klar, was da kommen wird: Der Westen wird mit all seiner Wirtschaftskraft auf Iran drücken und dann die militärische Kraft folgen lassen.
Wie werden sich Iran und Russland verhalten? Europa möchte an dem Abkommen festhalten, ist aber ohne Macht und kann sich aus dem westlichen Bündnis nicht lösen. Ein Bürgerkrieg in den USA ist ebenfalls nicht zu befürchten (oder?). Die militärische Konfrontation zwischen Iran und der Atommacht Israel ist aber real. Und so ist der Griff zur Atombombe eigentlich selbstverständlich, zumal Europa die Rüstung und den Militarismus mit Elan befördert. Jedoch, was für die USA gilt, das gilt auch für den Iran: im Zweifelsfall Krieg im Äußeren!
Der Präsident der USA, in medialer Präsentation ein Rüpel und nicht zurechnungsfähig, hat das Abkommen stets in Frage gestellt und ist nun »ausgestiegen«; es ist ja kein Abkommen zwischen Iran und USA. »Austieg« ist eine sanfte Umschreibung dessen, was nun folgen soll: der Krieg der wirtschaftlichen Sanktionen seitens der USA. (…)
Das Verwerfliche an dem »Ausstieg«: Die USA erwarten von ihren Vasallen, dass sie den Iran ebenfalls drücken, andernfalls der Hegemon böse würde. Und so sind die Krokodilstränen in Europa dick: Einerseits möchte man den Iran weiter einhegen um des Friedens willen (sprich: den Handel fortsetzen), andererseits möchte man das Westbündnis nicht in Frage stellen (sprich: die daraus entstandene Abhängigkeit nicht testen). Zu erwarten ist also das seltene Schauspiel klappernder Marionetten vor einem brüllenden Esel im Hintergrund. Bereits zu Beginn des Irak-Kriegs 2003 wurde diese Hörigkeit deutlich und verwies jede Vorstellung von einem politischen Europa in die Tonne. Nein, es ist ganz klar, was da kommen wird: Der Westen wird mit all seiner Wirtschaftskraft auf Iran drücken und dann die militärische Kraft folgen lassen.
Wie werden sich Iran und Russland verhalten? Europa möchte an dem Abkommen festhalten, ist aber ohne Macht und kann sich aus dem westlichen Bündnis nicht lösen. Ein Bürgerkrieg in den USA ist ebenfalls nicht zu befürchten (oder?). Die militärische Konfrontation zwischen Iran und der Atommacht Israel ist aber real. Und so ist der Griff zur Atombombe eigentlich selbstverständlich, zumal Europa die Rüstung und den Militarismus mit Elan befördert. Jedoch, was für die USA gilt, das gilt auch für den Iran: im Zweifelsfall Krieg im Äußeren!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.05.2018.