Leserbrief zum Artikel Bank gegen Partei: Vorwurf: Terrorismusfinanzierung
vom 07.04.2018:
Unlautere Bankgeschäfte
Kaum eine Woche vergeht, in der die Leserschaft nicht eine kritische (und berechtigte!) Berichterstattung zur Geschäftspolitik der Deutschen Bank in der jW vorfindet. Als Privatperson habe ich schon vor langem die Konsequenz gezogen und mein Girokonto bei einer Genossenschaftsbank eingerichtet. Beim Lesen der beiden Artikel »Vorwurf: Terrorismusfinanzierung« und »Die Bank und die Blockade« der Wochenend-Ausgabe vom 7./8. April sehe ich mich in dieser Entscheidung erneut bestärkt. Was jedoch sehr verwundert: Warum führt die jW bzw. der Verlag 8. Mai seine Bankgeschäfte überhaupt über die Deutsche Bank und deren Tochter Postbank? Die gleiche Frage lässt sich dem Vorstand der MLPD stellen. Dies aus beiden Artikeln herauszulesen, verwundert mich sehr und stellt die Frage, wie glaubwürdig die so häufig (und berechtigt!) geäußerte Kritik dieser sich selbst als kapitalismuskritisch beschreibenden Organisationen zu nehmen ist. Es leuchtet mir überhaupt nicht ein, dass man mit eigenen Geldgeschäften diejenigen stützt, deren Geschäftsgebaren ständig Anlass zur Kritik gibt. Warum stellen die Journalisten Schaber und Hermsdorf nicht von sich aus diese so naheliegende Frage? Besteht keine Möglichkeit dies zu ändern? Glaubwürdigkeit ist mühsam, aber nur im Detail zu erringen ...
Veröffentlicht in der jungen Welt am 09.04.2018.