Leserbrief zum Artikel Afrin: Widerstand geht weiter
vom 19.03.2018:
Eigenes Süppchen
Die gesamte Berichterstattung und der Standpunkt von jW zu den Gebieten Nordsyriens, die stark von kurdischen Stämmen bewohnt werden, konzentriert sich seit Monaten nur auf die gewaltsame »Verteidigung der Rechte der Kurden«. Die Syrische Arabische Republik und ihre Regierung werden gar nicht mehr erwähnt. Dabei verstoßen die Kurden gegen die Verfassung des Landes, sie zerstören seine Einheit und schneiden durch Raub fruchtbaren und ölreichen Territoriums die seit Jahrzehnten gewachsene wirtschaftliche Entwicklung für die Bewohner Mittel- und Südsyriens brutal ab. Sie werfen sich den USA an den Hals, als würden deren Präsidenten (…) weiße Westen haben – vielleicht fragen Sie die Hunderttausende durch US-Gift verstümmelten Vietnamesen und mindestens 20 Völker nach 1945. Was haben die Kurden nun in Afrin erreicht? Hunderte Tote, zerbombte Bauten, und Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Schließlich mussten sie kapitulieren. Sie hinterlassen einen Herd des Krieges, wo sich die Türkei, die sogenannte Freie syrische Armee, Kurden und Dschihadisten austoben, aber keine einzige Scheibe Brot produziert wird. Die syrische Armee wird dem nicht ewig zusehen. Die Kurden wollen weiterkämpfen, wie jW verkündet? Wissen sie nicht, dass das aussichtslos ist? Die Kurden, die den Bürgerkrieg in Syrien ausgenutzt haben, um ihr eigenes Süppchen zu kochen, tragen die Hauptschuld dafür, dass der Krieg in Syrien weitergeht und weiter Menschen sterben. Sie können, wenn sie ihr mittelalterliches Verhalten aufgeben, die Einheit des syrischen Staates und die Regierung anerkennen, die ohnehin in Zusammenarbeit mit Russland einen neuen Kurs fahren wird, der die Bedürfnisse der Menschen besser berücksichtigt. Von heute auf morgen würde sich die Lage in diesem Land grundlegend entspannen. Die Bilder in der jW von toten Kindern usw., die die angeblich unschuldigen Kurden ständig der Welt anbieten, würden endlich aufhören. In diese Richtung sollte jW endlich wirken.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.03.2018.