junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Mittwoch, 8. Mai 2024, Nr. 107
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Essener Tafel behält Aufnahmestopp bei vom 28.02.2018:

Der wahre Skandal

Der Skandal ist doch nicht, dass die Essener Tafel keine »Ausländer« mehr aufnimmt, von denen ein Teil sich wohl schlecht bei der Ausgabe benommen hat, oder zuwenig für Seniorinnen und Senioren übrigbleibt. Der Skandal ist, dass solche Einrichtungen von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung inklusive der Politiker über alle Parteigrenzen hinweg als normal hingenommen werden. In einem Land, wo zur selben Zeit darüber berichtet und spekuliert wird, wie eine Familie Quandt ihr unfassbares Vermögen neu aufteilen wird. Ein milliardenschweres Vermögen, das über Generationen nur noch verwaltet und vererbt wird und zum Teil wohl aus dubioser Herkunft stammt. In einem Land, wo ein Drittel der Lebensmittel ungenutzt entsorgt wird. In einem Land wo Supermarktkonzerne gegen Menschen klagten, da diese sich an den Mülltonnen mit abgelaufenen Lebensmitteln bedienten. Ein Land, wo immer nur dann mit Obdachlosen, ALG-II-Beziehern, prekär Beschäftigten und Senioren mit Minirente sich solidarisiert wird, wenn man nach dem Flüchtling oder Migranten treten kann. Was Steuergerechtigkeit, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit angeht, da sind sich alle selbst die Nächsten. Dann wählt man durch die Angstmache der Politik vor dem eigenen Abstieg als Bürger wirtschaftsliberale Parteien, die Politik für Vermögende und Konzerne machen. Sonderbare Einstellung!
Markus Meister
Veröffentlicht in der jungen Welt am 03.03.2018.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Arme zerfleischen sich

    Wenn sich die Ärmsten und Schwächsten um das Stück Brot schlagen, das ihnen hingeworfen wird, dann ist das immer gut für die Reichsten und Herrschenden. (…) Warum es in Deutschland so viele Arme, Bedü...
    Roland Winkler