Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Proteste in Palästina nach Trumps Entscheidung vom 08.12.2017:

Einig gegen Palästinenser

Staat und Bevölkerungsmehrheit in Israel sind sich also – das sagt nun einfach die Logik – implizit einig in dem völkerrechtswidrigen und inhumanen Bemühen, die dort ansässigen Palästinenser durch tagtägliche Schikanen und Perspektivlosigkeit »wegzugraulen«, also zur Auswanderung zu bringen, da ja deren Bevölkerungswachstum offenbar höher liegt als das der jüdischen Israelis plus Einwanderung aus der »Diaspora« (nach »Israel in den Grenzen von 1967« und in die »Gebiete«). Da wäre ja – ohne arabische Abwanderung – die jüdische Mehrheit im Staate bedroht!
Jeglicher Antisemitismus in aller Welt ist logischerweise, insofern er Israel neue Siedler für die »Gebiete« zutreibt, da nicht mal unwillkommen. Was Rabin während der ersten Intifada an Brutalitäten und klaren Menschenrechtsverletzungen befohIen hat, ist dem gegenüber, was er später bereit war zu tun, m. E. weniger wichtig. Aber auch er verfolgte strikt den Kurs, möglichst keinem Palästinenser, der aus den Ostjerusalem bzw. den »Gebieten« ausreist, eine Wiedereinreise zu gestatten – von den Opfern der Vertreibung (Nakba) 1948 ganz abgesehen.
Volker Wirth
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.12.2017.