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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Der letzte Kriegsakt vom 23.11.2017:

Geschichte der Sieger

Ein ausgezeichneter Kommentar zum Urteil gegen Ratko Mladic. Die Geschichte wird leider durch Siegerjustiz geschrieben. Wäre der Westen 1939–1945 in der Abwägung seiner Interessen mit Hitler einig geworden, dann könnte man in den Geschichtsbüchern heute lesen, wie die westliche Allianz die Welt vor den russischen Kommunisten, Mördern, Vergewaltigern etc. gerettet habe. Die bekannte Aussage des früheren britischen Premierministers Churchill nach dem Zweiten Weltkrieg: »Wir haben das falsche Schwein geschlachtet«, ist mehr als deutlich. Das Ziel der heutigen Attacken gegen Russland wäre bereits im Zweiten Weltkrieg erreicht worden: die Eroberung und Verfügung über das große russische Reich. Wie bereits der Altbundeskanzler Helmut Schmidt im Maischberger-Interview zu seinem 90. Geburtstag 2008 mit Nachdruck klargestellt hat, handelte es sich bei dem Bombardement gegen Belgrad im Jahr 1999 um keine humanitäre Intervention, sondern um einen imperialistischen Krieg. (…) Die traurige Tatsache dabei ist, dass die Urteile in Den Haag gegen die serbischen Anführer in den Bürgerkriegen der 90er Jahre, die allein der Rechtfertigung des illegitimen westlichen Vorgehens bei der Zerschlagung von Jugoslawien dienen sollen, nicht möglich gewesen wären, wenn die serbischen Regierungen von 2000 bis heute sich nicht als Komplizen des Westens gegen die Interessen des serbischen Volkes gestellt hätten.
Peter Götz
Veröffentlicht in der jungen Welt am 29.11.2017.