Leserbrief zum Artikel Italien: Abschied von Padania
vom 13.10.2017:
Separatismus kein Thema
Die dargestellte Gefahr von Separatisten in Südtirol oder gar von einem Anschluss an Österreich ist übertrieben. Die eigentliche separatistische politische Kraft, die »Südtiroler Freiheit« (Gründerin Eva Klotz), hat gerade mal drei Abgeordnete im Bozener Landtag. Vor einer Woche, zur sogenannten Brenner-Kundgebung mit Fahnen Tirols und Kataloniens und Spruchbändern »Freiheit für Südtirol« und »Freiheit für Katalonien« – kamen gerade mal 100 Leute, verstärkt durch die Habsburg-nostalgischen Schützen aus der (italienischsprachigen!) Nachbarprovinz Trento. Die Südtiroler Bevölkerung selbst fühlt sich mit der Autonomie (u. a. durch finanzielle Vorteile) dagegen sehr wohl. Was die Lega Nord anbelangt, so hat deren forscher Leader Matteo Salvini beim »Kampf um Rom« momentan einen potentiellen Partner weniger. Während er (und Berlusconis Forza Italia) gerade für die Wahlrechtsreform stimmten, versagte die neofaschistische Partei Fratelli Italia ihre Unterstützung.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 28.10.2017.