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Leserbrief zum Artikel Rassismus in den USA: Trump bleibt Trump vom 17.08.2017:

Rassismus in den USA

Wenn Donald Trump der Meinung ist, den Demonstranten mit rassistischem Hintergrund und den Fahnenträgern mit faschistischen Symbolen auch nur ansatzweise einen positiven Charakterzug abringen zu können, sollte er sich einmal mit seinem Schwiegersohn Jared Kushner auseinandersetzen. Dieser ist nämlich jüdischen Glaubens, und einige seiner Vorfahren kamen während des Holocausts durch die Hände derjenigen um, die die Philosophie des Hakenkreuzes glorifizierten. Ebenso ist die Tochter des amerikanischen Präsidenten zwischenzeitlich zum jüdischen Glauben konvertiert. Darüber sollte sich Trump im klaren sein, vor allem wenn er sich vor seinen Chefstrategen Stephen Bannon stellt. Dieser verteidigt in hohem Maße die Ideale des Ku-Klux-Klan. Das Hakenkreuz, welches das herausragende Symbol bei der rassistischen Demonstration am Wochenende war, ist nicht nur das menschenverachtende Symbol einer weißen Vorherrschaft und des Herrenmenschentums, es steht auch für den Versuch, das gesamte Judentum auszulöschen, wobei dieses einen erheblichen Teil der amerikanischen Bevölkerung und der dortigen Wirtschaft darstellt, ebenso ist Amerika der hauptsächliche Verbündete des Staates Israel. Es ist einfach unverständlich, dass in einem Lande, welches gerne den anderen die Freiheit bringen möchte, welches die Freiheit in der eigenen Verfassung verankert hat, welches sich zum exzessiven Christentum verschiedenster Richtungen bekennt, eine solche Unmenschlichkeit auf eigenem Boden existieren darf. Und, dies sollte an dieser Stelle auch hervorgehoben werden, dass Denkmale wie das von Lee (…) so lange Bestand haben durften. Aber der Rassismus war in Amerika noch nie tot. Die real existierende Politik in Amerika sieht immer noch eine Benachteiligung der Schwarzen vor, die Ermordung Martin Luther Kings war von den niedrigen Beweggründen der weißen Vorherrschaft geprägt, und auch von der Kanzel dort wird teilweise eine gottgewollte Rassentrennung gepredigt. Die Entfernung des Denkmals von General Lee war längst überfällig, denn dieses war ein Symbol niedrigster Unmenschlichkeit. Diejenigen, die der Meinung sind, sich vor den Karren des Symbols des deutschen Faschismus, das Hakenkreuz, spannen lassen zu müssen, sollten wissen, dass der Repräsentant dieses Symbols, Adolf Hitler, den USA parallel zum faschistischen Japan im Jahre 1941 den Krieg erklärt hatte.
Georg Dovermann
Veröffentlicht in der jungen Welt am 23.08.2017.
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