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Leserbrief zum Artikel Erst in die Fresse vom 12.10.2006:

Offensichtliche Idiotie

In der "Sonderausgabe" des LITERARISCHEN QUARTETTS (ZDF) zu Brechts 50. Todestag wurde dem Zuschauer von den hochrangigen Herren Literaturkritikern "überzeugend" und mit reichlicher Vehemenz bescheinigt, daß er alles war, dieser Brecht - nur eben kein politischen Dichter.
Man war sich aber einig, daß dieser Mann wegen seiner vielen Affähren doch einige schöne Liebesgedichte hinterlassen habe. Was für eine öffentliche Idiotie! Neben sehr schöner Liebeslyrik (auch sehr obszöner) hat er doch wohl vor allem politische Lyrik hinterlassen. Die stand in den einstigen DDR-Schulen in den Lehrplänen und wurde vermittelt. Ebenso wie seine großartigen dramatischen Werke - und zwar nicht nur die "Mutter Courage" oder sein Macky-Messer-Song aus der Dreigroschenoper. Gründlich wurden die Schüler mit der Persönlichkeit dieses außergewöhnlichen Dichters vertraut gemacht.
In diesem Land kann man jeden Unsinn verkaufen und den verblödeten Zuschauern ungeniert die Taschen voll hauen.
Die Ideologie des Antikommunismus läßt es nicht zu, daß einem Großen, einer Theaterlegende, einem genialen Autoren Gerechtigkeit widerfährt.
Martin Runow
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