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Online Extra
04.12.2023, 19:12:35 / Ausland

Zahlreiche Tote bei Drohnenangriff in Nigeria

Nicht das erste Mal: Verdacht auf nigerianischem Militär
Nicht das erste Mal: Verdacht gegen das nigerianische Militär

Lagos. Im westafrikanischen Nigeria sind nach Angaben eines Beamten zahlreiche Zivilisten während einer religiösen Feier durch einen Drohnenangriff getötet worden. Samuel Aruwan, ein Vertreter des Ministeriums für innere Sicherheit im nördlichen Bundesstaat Kaduna, machte das Militär für den Angriff verantwortlich, der sich am Sonntag abend im Bezirk Rigasa in Kaduna ereignete. Laut Aruwan sei die Luftwaffe »auf einer Routinemission gegen Terroristen« gewesen. Dabei sei versehentlich eine Gruppe muslimischer Gläubiger angegriffen worden. Eine genaue Opferzahl nannte Aruwan nicht. Mehrere Lokalzeitungen berichteten am Montag von 30 bis 80 Todesopfern. Der Senator für Zentral-Kaduna, Shehu Sani, forderte eine unabhängige Untersuchung.

Das Militär dementierte die Vorwürfe. Die Luftwaffe habe zu dem Zeitpunkt des Angriffs keine Flugoperationen im Bundesstaat Kaduna und Umgebung durchgeführt, teilte die NAF mit. Die NAF sei zudem nicht die einzige Organisation, die im Nordwesten Nigerias bewaffnete Kampfdrohnen betreibe, hieß es.

Nigerias Armee bekämpft in der Region die islamistische Miliz Boko Haram sowie gewalttätige, kriminelle Banden. Dabei kommen häufig Drohnen zum Einsatz. In der Vergangenheit ist dem Militär bereits mehrfach vorgeworfen worden, »versehentlich« Zivilisten im Zuge von Militäroperationen getötet zu haben. In der Kleinstadt Rann im nordöstlichen Bundesstaat Borno bombardierte die Luftwaffe 2017 ein Lager für Binnenvertriebene und tötete mehr als 100 Menschen. (dpa/jW)

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