junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Dienstag, 30. April 2024, Nr. 101
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Online Extra
15.08.2023, 19:16:57 / Sport

Auch Neymar in Saudi-Arabien

Brasiliens Fußballmillionär Neymar zieht es dorthin, wo noch meh
Brasiliens Fußballmillionär Neymar zieht es dorthin, wo noch mehr Geld sprudelt ...

Riad. Die Fußballiga in Saudi-Arabien ist um eine weitere Attraktion reicher: Der Wechsel des brasilianischen Offensivstars Neymar von Frankreichs Serienmeister Paris Saint-Germain zu Al-Hilal ist perfekt. Der 31jährige Spieler verkündete am Dienstag: »Ich bin hier in Saudi-Arabien. Ich bin in Hilal.« Auch der französische Club bestätigte den Wechsel.

Über die Vertragslänge machte Al-Hilal zunächst keine Angaben. Medienberichten zufolge soll Neymar jedoch einen Zweijahresvertrag erhalten haben. Der Brasilianer könnte am kommenden Samstag im Spiel gegen Al-Fayha erstmals für seinen neuen Verein auflaufen. Neymar folgt damit Cristiano Ronaldo, Karim Benzema, Sadio Mané und anderen Stars in die Saudi Pro League, die den Fußballtransfermarkt in diesem Sommer mit riesigen Investitionen maßgeblich beeinflusst.

Dem von Saudi-Arabien finanziertem Nachrichtenkanal Al-Arabija zufolge soll PSG eine Ablöse von 90 Millionen Euro erhalten, Neymars Jahresverdienst sei mit 100 Millionen Euro sogar noch höher. Neymar war 2017 vom FC Barcelona für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro nach Paris gewechselt. Das britische Portal The Independent berichtete am Montag, dass Neymar seine Karriere eigentlich in Europa habe fortsetzen wollen. Der 31jährige soll neben Manchester United, Real Madrid, Chelsea und Manchester City auch dem FC Bayern München angeboten worden sein. Ablösesumme und Gehalt habe keiner der genannten Clubs stemmen wollen. Interesse an einer Verpflichtung Neymars bestand laut des Berichts nur beim FC Barcelona, wo Neymar bereits von 2013 bis 2017 spielte.

Bei PSG war Neymar nicht mehr erwünscht. Trainer Luis Enrique und Sportdirektor Luis Campos wollen einen Neuanfang ohne den in die USA gewechselten Lionel Messi und ohne Neymar. Ob auch der dritte Superstar Kylian Mbappé in diesem Sommer den Club verlässt, ist offen. Al-Hilal soll zuletzt auch an einer Verpflichtung des WM-Torschützenkönigs interessiert gewesen sein und dafür eine Rekordablöse von 300 Millionen Euro geboten haben. Doch der 24jährige soll abgewunken haben. Al-Hilal hatte in diesem Sommer schon für Malcom (rund 60 Millionen Euro), Rúben Neves (55 Millionen), Sergej Milinkovic-Savic (40 Millionen) und Kalidou Koulibaly (23 Millionen) hohe Ablösesummen bezahlt. In Saudi-Arabien trifft Neymar auch auf den früheren Bayern-Profi Sadio Mané, Real Madrids Extorjäger Karim Benzema und Liverpools langjährigen Kapitän Jordan Henderson. Auch der deutsche Trainer Matthias Jaissle unterschrieb bei Al-Ahli einen Vertrag. Kritiker sehen die massiven Investitionen in den Profifußball und in andere Sportarten als Versuch einer Imagepolitur. Es gibt zahlreiche Kritik an der Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien. (dpa/jW)

Mehr aus: Sport