»Reinigung«: Abbau von Sowjetdenkmal auf Friedhof in Vilnius
Vilnius. In Litauen haben die Behörden mit der Demontage von sechs Granitstatuen aus der Sowjetzeit auf einem Friedhof in der Hauptstadt Vilnus begonnen. Bauarbeiter sperrten am Dienstag auf der Begräbnisstätte Antakalnis die Abbilder von Soldaten der Roten Armee ab, die in den kommenden Wochen vollständig abgebaut und aus dem öffentlichen Raum entfernt werden sollen. Man werde das »mit Respekt« tun; die Gräber würden »natürlich nicht zerstört«, sagte Bürgermeister Remigijus Simasius am Dienstag . Er verkündete: »Wir werden uns von diesem sowjetischen Symbol reinigen. Ein glücklicher Tag, ein glücklicher Moment.«
Mit dem Abbau setzt sich die Stadtverwaltung über eine Entscheidung des Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen hinweg, die das Vorhaben aufgrund einer Beschwerde vorübergehend untersagte. Das Justizministerium und die Stadt Vilnius sind jedoch der Ansicht, dass der UN-Ausschuss mit der Behauptung in die Irre geführt wurde, wonach das Denkmal geschändet und sterbliche Überreste umgebettet werden sollen.
Nach früheren Angaben plant die Stadtverwaltung die Statuen nach ihrer Demontage in das litauische Nationalmuseum zu überführen. In Litauen werden nach dem russischen Angriff auf die Ukraine systematisch sowjetische Gedenktafeln und Denkmäler demontiert. (dpa/jW)
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