Machtwechsel in Montenegro
Podgorica. In Montenegro hat erstmals seit drei Jahrzehnten ein Machtwechsel stattgefunden. Das Parlament stimmte am Freitag für eine neue Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Zdravko Krivokapic. Das Parlament des Balkanstaates wählte ihn am Freitag mit 41 gegen 28 Stimmen zum neuen Regierungschef.
Das neue Kabinett wird von einem breiten Oppositionsbündnis getragen, dessen Mehrheit der 80 Mandate aber äußerst knapp ist. Die darin dominierende Kraft ist die proserbische und prorussische Demokratische Front. Der 62jährige Politneuling Krivokapic versprach den Abgeordneten »bedeutende Fortschritte« beim angestrebten EU-Beitritt Montenegros und der Bekämpfung der Korruption. Der Universitätsprofessor für Maschinenbau wird von der einflussreichen serbisch-orthodoxen Kirche unterstützt.
Bei der Parlamentswahl im August hatten die seit Jahrzehnten regierenden Sozialdemokraten ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Zwar lag die sozialdemokratische DPS von Präsident Milo Djukanovic vorne, es gelang ihr jedoch nicht, eine Koalition zu bilden. (AFP/dpa/jW)
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