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10.02.2020, 18:14:55 / Kapital & Arbeit

USA: Bayer legt Berufung gegen drittes Glyphosaturteil ein

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Leverkusen. Bayer hat wie angekündigt auch gegen das dritte US-Gerichtsurteil im Glyphosat-Rechtskonflikt Berufung eingelegt. Die Kläger hätten bei dem Prozess keine ausreichenden Beweise dafür vorgelegt, dass ihr Krebs durch glyphosathaltige Unkrautvernichter verursacht wurde, teilte der Agrarchemie- und Pharmakonzern am Montag mit. Zudem wies Bayer erneut auf die Unterstützung durch die US-Regierung von Präsident Donald Trump und der von einem Trump-Vertrauten geleiteten Umweltschutzbehörde EPA hin. Diese stuft Glyphosat weiterhin nicht als krebserregend ein.

Eine Geschworenenjury hatte Bayer im Mai 2019 zunächst zu Schadenersatz- und Strafzahlungen von rund zwei Milliarden Dollar an das an Krebs erkrankte Ehepaar Alberta und Alva Pilliod verurteilt, später war der Betrag auf 86,7 Millionen reduziert worden. Bayer hatte sich mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto 2018 die juristische Verantwortung wegen angeblicher Krebsrisiken von dessen Unkrautvernichter Roundup ins Haus geholt.

Die ersten drei Prozesse hatte Bayer verloren und hohe Schadenersatzurteile kassiert, allerdings will der Konzern die Schuldsprüche in Berufungsverfahren aufheben lassen. Zeitgleich laufen hinter den Kulissen auf Hochtouren Vergleichsgespräche. Alle weiteren Verfahren bislang wurden vertagt, um den Streitparteien Zeit für Verhandlungen zu verschaffen. (dpa/jW)

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