Leserbrief zum Artikel Front gegen Moskau
vom 11.08.2008:
Zweierlei Maß
Würden andere Staaten das betreiben, was Russland in Georgien praktiziert, wäre ihnen die Empörung der jungen Welt sicher. Wo bleibt die materialistische Analyse? Welche strategischen Ziele verfolgen die Regionalmacht Russland und ihr militärisch-administrativer Komplex? Wo bleibt das Bestehen auf geltendem Völkerrecht, wo die Forderung nach territorialer Unversehrtheit Georgiens? Wieviele Jahre wird es noch dauern, bis es auch bei euch eingesickert ist, dass Russland ein kapitalistischer, autoritär regierter Staat ist, der seine Interessen nötigenfalls mit kriegerischen Mitteln durchsetzt, und dem die Zivilbevölkerung dabei herzlich egal ist? Könntet diese Zeitung nicht auch die Rolle des Westens in dem Konflikt kritisieren, ohne sich dabei wie ein Organ des russischen Außenministeriums zu gebärden?