Leserbrief zum Artikel Prohibition in der BRD: »Die Drogenpolitik befindet sich in einer Sackgasse«
vom 21.04.2021:
Spannendere Fragen
Ach, was muss man gefühlt jedes Quartal in der jungen Welt lesen: ein Interview über die verfehlte Drogenpolitik in unserem Land. Dabei weiß jedes Schulkind und jeder Jugendliche, wenn er im Biologieunterricht halbwegs aufgepasst hat, wie gefährlich der Drogenkonsum für den menschlichen Körper werden kann. Genauso bekannt ist diesen Personen aus dem Schulunterricht die Gefahr des Nikotin- und Alkoholkonsums, wenn der Bogen des Konsums überspannt wird. Solle doch keiner sagen, er habe von nichts gewusst. Naiv mutet in diesem Interview der Fragenkomplex an: Was kann wirksam sein, um den Schwarzmarkt und die kriminellen Strukturen zurückzudrängen sowie Konsumenten zu schützen …? Der Schwarzmarkt und die kriminellen Strukturen haben bereits eine Dimension erreicht, die der Staat kaum noch beherrschen kann, und wo Profit der alleinige Dreh- und Angelpunkt des gesamten Wirtschaftssystems darstellt, wirken diese Maßnahmen einzig als Kesselflickerei am System. Besser wäre, hochverehrte Redakteure, diese Seite lieber dazu zu nutzen, mit der Führungsriege von Die Linke Interviews darüber zu führen, warum sie beim gegenwärtigen Abschmieren der CDU/CSU im Lande die einzige Partei ist, die seit Monaten von diesem Prozess nicht profitiert (die AfD hier nicht beachtend). Auf die Erklärungsversuche wären die Leser der jungen Welt sicherlich gespannter. Und lasst doch auch die von einigen Linke-Schreibern verhasste Sahra Wagenknecht zu Wort kommen. Auf dass das Wahlergebnis der Partei zu den Bundestagswahlen nicht bei sieben Prozent hängenbleibt.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 22.04.2021.