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Leserbrief zum Artikel Kommentar: Der Begrüßungskrieg vom 25.02.2021:

Von Alleinschuld des Iraks am Krieg um Kuwait kann keine Rede sein

»Zu den arabisch-arabischen Konflikten, wie dem Grenzstreit mit Kuwait, haben wir keine Meinung« [1], diese ausdrücklich »im Geist der Freundschaft« an Saddam Hussein gerichteten Worte der US-Botschafterin Glaspie dürfte Hussein seinerzeit als grünes Licht aus den USA für den von ihm längst vorbereiteten Einmarsch in Kuwait verstanden haben. Die beschworene Freundschaft war schließlich zuvor im acht blutige Jahre währenden irakischen Angriffskrieg gegen den Iran unter Beweis gestellt worden, und zwar nicht nur mit wohlwollender medialer Berichterstattung im Westen, sondern auch mit umfangreichen Waffenlieferungen. Wer die allerdings bezahlen sollte, war zwischen Kuwait und Irak keineswegs geklärt. Um Mehrheiten für ein militärisches Eingreifen gegen den Irak zu erreichen, hatten die USA die sogenannte »Brutkastenlüge« erfunden, sie wurde »von der US-Agentur Hill & Knowlton inszeniert, indem die Tochter des kuwaitischen Botschafters zur Krankenschwester gemacht und auf ihre Falschaussage vor dem US-Kongress vorbereitet wurde« [2]. Mit der »Alleinschuld« des Irak an der »Operation Wüstensturm« ist es also nicht weit her. Zur Aufrüstung des Irak gegen den Iran hatte übrigens auch die BRD beigetragen, etwa mit diversen Chemikalienlieferungen für die C-Waffen-Herstellung. Diese Chemiewaffen aus deutscher Lieferung haben mindestens 6.000 irakischen Kurden und etwa 60.000 iranischen Soldaten den Tod gebracht. Zur chronischen Verlogenheit des Westens gehört es dann auch, dass ein derart eifriger Giftgaslieferant wie die BRD im Fall Nawalny ohne jede Präsentation eines Beweises auf Russland als den einzig möglichen Schuldigen zeigt. Wer sollte es denn auch sonst gewesen sein?! Den Elefanten im Raum wird man doch mal übersehen dürfen!

[1] http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Irak/kuwait.html
[2] https://swprs.org/die-propaganda-matrix/
Ulf Gerkanan