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Leserbrief zum Artikel »doppelte Benachteiligung«: Debatte um Immunitätsausweis vom 05.05.2020:

Argumentationsproblem?

Haben wir vielleicht ein Argumentationsproblem, oder ist unser Zugang zum Klassenstandpunkt gestört? Aus Lesermeinungen ist zu entnehmen, zum Thema »Corona« fielen uns klare linke Positionen schwer, wie schon gelegentlich zum Flüchtlingsthema. Das muss freilich zwangsläufig so sein, wenn wir den Grundwiderspruch der kapitalistischen Gesellschaft auch in seiner heute entwickeltsten Form so nebenbei behandeln. Der Konflikt zwischen gesellschaftlichem Charakter der Produktion und privatkapitalistischer Aneignung, er spiegelt sich aktuell dramatisch und sichtbar wie nie im täglichen Leben, in den Stimmungen und Meinungsverschiedenheiten für oder gegen Lockdown. Dialektik begreifen, heißt es. Eine Wirtschaft für unser Wohl, für Existenz und Zukunft der Arbeit, für unser Gemeinwohl, gute Lebensbedingungen, Kultur, Bedürfnisse, Bildung, Wohnen, Gesundheit uvm., das kann linkem Interesse nicht fern sein, macht links seit Jahrhunderten aus. Eine Wirtschaft, der gesellschaftliche Interessen nur vermittelt über Profit, Geschäftemacherei, kriminelle Machenschaften und Betrug am Reichtum der Gesellschaft, den Steuerzahlern von Wert und Bedeutung ist, das ist von uns zu unterscheiden. Diesen Konflikt muss unsere Argumentation aufzeigen, was so schwer nicht sein dürfte. Unter diesem Gesichtspunkt ist dann unser Standpunkt zu notwendigem Gesundheitsschutz bis zur Rüstungsindustrie zu artikulieren.
Roland Winkler, Aue
Veröffentlicht in der jungen Welt am 06.05.2020.
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