Leserbrief zum Artikel US-Gefängnispolitik: Untätigkeit ist Mord
vom 20.04.2020:
Öffnet die Tore!
Die Presse spricht über Gefangene aus der USA bis Iran, doch hier in der BRD werden Gefangene in Isolationshaft gehalten – und keiner schreit auf! Kinder von 14, 15 Jahren erhalten keinen Besuch, die Folgen von Isohaft haben Klaus Jünschke und ich bei der 10. EU-Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft in Bonn vom 20. bis 22.3.2019 mitgeteilt. Doch dass hier die Gefangenen über Stadtmagazine und illegale Handys die Öffentlichkeit um Hilfe rufen müssen, das ist ein Skandal der Justiz. Denn vom Anstaltsarzt (so JVA Untermaßfeld) bis zu den Schließerinnen und Schließern bringen sie den Virus herein, doch ein Anstaltsleiter darf sagen, Schutzkleidung für mehr als 800 Gefangene, nein, die brauche er nicht, er sehe dazu keinen Grund! Man muss es öffentlich sagen: Sie warten auf den ersten Toten! Denn alle Anfragen, selbst von der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke, laufen ins Leere. Daher bitten wir Euch um Eure Solidarität und Eure Hilfe für unsere Gefangenen. Wir haben über 80 Prozent, die man via Amnestie sofort freilassen könnte! Daher rufen wir die Justiz auf: Öffnet die Tore!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 25.04.2020.