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Leserbrief zum Artikel Friedensbewegung: »Milliarden für Krieg statt für Gesundheit« vom 14.04.2020:

Geld oder Leben

Tagtäglich wird man von allen Seiten von neuen Hiobsbotschaften überschüttet, aber es wird in der einschlägigen Medienlandschaften kaum über die Ursachen und notwendigen Konsequenzen ernsthaft diskutiert, geschweige denn, dass ernsthaft gesellschaftlich Perspektiven aufgezeigt werden. Anhand der Corona- und auch Umweltkrise wird überdeutlich, dass der weitere Bestand der Menschheit extrem gefährdet ist. Menschliche und materielle Ressourcen werden im Interesse eines ungebremsten Wachstums und der Gier einiger weniger nach Maximalprofiten auf Teufel komm raus verbraucht. Trotz vielfacher Warnungen und Proteste wurde die unselige Schuldenbremse auf Bundes- und Länderebene eingeführt, und es wurde um der schwarzen Null willen nicht nur im Gesundheitswesen gespart und das alles noch als Erfolg bejubelt. Damit wurde und wird u. a. den jetzigen Helden ein auskömmliches Einkommen verwehrt, und medizinische Kapazitäten wie Krankenhäuser werden heruntergefahren bzw. sogar geschlossen. Was ist zu tun? Man muss ein Gesellschaftsmodell jenseits vom Kapitalismus und Marktfetischismus denken und in die Tat umsetzen. Ein erster Schritt wären die Vergesellschaftung der lebenswichtigsten Bereiche und die Reprivatisierung des Gesundheitswesen, der Wohnungswirtschaft, der Verkehrs-, Abfall- und Wasserwirtschaft. Alle dem Gemeinwohl dienenden Entscheidungen müssen wesentlich stärker einer wirksamen demokratischen Kontrolle unterworfen werden.
Raimon Brete, Chemnitz
Veröffentlicht in der jungen Welt am 14.04.2020.
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